Der ehemalige Rolex-Patron Harry Borer ist Anfang Woche fast 90-jährig in Biel gestorben. Biel verliere nicht nur einen Ehrenbürger, sondern auch eine Persönlichkeit, welche die Positionierung der Stadt als Welt-Uhrenmetropole entscheidend geprägt habe, teilte der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr mit.
Borer übernahm die Geschäftsführung der Uhrwerkherstellerin Rolex Biel 1967 nach dem Tod seines Vaters. Unter Borer ist die Firma von 180 auf 2500 Mitarbeiter angewachsen und expandierte lokal stark. Von der Uhrenkrise der 70er-Jahre war Rolex kaum betroffen.
«Nie abgebaut»
«Wir kannten keine Krise der automatischen mechanischen Uhr und haben unsere mechanischen Kapazitäten und die Uhrmacherei auch nie abgebaut», sagte Borer letztes Jahr dem «Bieler Tagblatt».
Im Jahr 2004 verkauften die Familien Borer und Aegler ihr Unternehmen an das Stammhaus in Genf - Rolex entstand unter anderem aus der Firma Aegler Biel. Harry Borer setzte sich sehr dafür ein, dass keine Arbeitsplätze von Biel nach Genf verlagert werden - mit Erfolg.
Soziales Engagement
«Als sich Harry Borer aus dem Unternehmen zurückzieht, hat er nicht nur die Geschichte der Industrie, im speziellen der Uhrenindustrie in Biel, sondern auch der ganzen Schweiz und weltweit geprägt», wird Fehr zitiert.
Borer war bekannt für seine Bescheidenheit und sein soziales Engagement etwa über seine Stiftung Vinetum.
(sda/chb/ise)