Der zweitgrösste Vermögensverwalter der Welt, Vanguard, verliert seinen CEO. Der bisherige Chef F. William McNabb III tritt nach fast zehn Jahren als Chef per Ende 2017 zurück. Das Ruder übernehmen wird der bisherige Investmentchef Mortimer J. «Tim» Buckley, berichtet das «Wall Street Jorunal». Der 48-Jährige ist seit 1991 bei Vanguard und startete als Assistent von Firmengründer Jack Bogle.
Zu Buckleys Zielen wird es gehören, das Unternehmen zur Nummer eins in der Branche zu machen. Bereits in zwei Jahren könnte Vanguard den Branchenprimus Blackrock überholen. Das zeigen exklusive Berechnungen von Finanzexperten der Universität St. Gallen für die «Handelszeitung». Heute verwaltet das US-Unternehmen beinahe 4,5 Billionen Dollar und jeden Arbeitstag kommen 5 Milliarden Dollar von institutionellen Anlegern wie Versicherungen und Pensionskasse dazu.
Anders erfolgreich
Vanguard verfolgt im Gegensatz zu anderen Fondsanbietern einen genossenschaftlichen Ansatz und betreibt eine Plattform, an der sich niemand persönlich bereichert. Das Geldhaus arbeitet kostendeckend, aber darüber hinaus gehende Einnahmen fliessen in Form günstiger Gebühren an die Investoren zurück. Anleger sind nicht nur Kunden, sondern werden mit dem Erwerb von Vanguard-Produkten Mitbesitzer der Firma.
In der Schweiz ist das Unternehmen trotz dem Aufstieg heute nur Insidern ein Begriff. Das liegt an der Ausrichtung der Firma: 95 Prozent des Geschäfts wickelt das Unternehmen noch immer in den USA ab. Aber die Marschroute ist klar: Chef William McNabb hat bereits die globale Expansion angekündigt. Nun ist es an seinem Nachfolger, die Pläne umzusetzen.
(jfr/me)