«Für mich ist Karriere etwas, das passiert, wenn man seiner Leidenschaft folgt und diese zum Beruf machen kann. Wichtiger als ein besonderer Titel ist für mich, dass mir die Arbeit Freude macht und einen Sinn ergibt.»

Die Geschäftsführerin vom Verein Grand Tour of Switzerland, Maria Sägesser (35), ist mit sich und ihrem Engagement voll zufrieden. Ihr Weg seit dem 2009 abgeschlossenen dreijährigen Vollzeitstudium zum Bachelor of Science in Business Administration (Hochschule Luzern; Themen Tourismus und Mobilität) hat sich ausbezahlt. Nach der Matura wusste sie noch nicht, welche Studienrichtung sie wählen wollte. Sie entschied sich, zuerst zwei Jahre als Flugbegleiterin zu arbeiten, während denen sie die Welt erlebte und gleichzeitig die Leidenschaft für den Tourismus entdeckte.

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«Kombination war enorm wertvoll»

Irgendwann war dann Zeit für eine intensive Weiterbildung und das Angebot aus Luzern hat sie überzeugt. «Aus heutiger Sicht enorm wertvoll war die Kombination von BWL und Tourismus. Das Studium hat mir solide Kenntnisse der Betriebswirtschaft nähergebracht und quasi als Kür konnte ich das Handwerk Tourismus erlernen.»

Seit drei Jahren ist Sägesser bei der Grand Tour of Switzerland und sieht das auch heute noch als Traumstelle. «In meiner Funktion verantworte ich die Produktentwicklung und das Marketing dieses Road Trips durch die Schweiz und habe ein entsprechend vielfältiges Aufgabenfeld. Meine Ausbildung an der Fachhochschule Luzern war also richtig, aber nicht alleine entscheidend, dass ich diese Stelle erhalten habe.»

Einiges direkter erfolgte der Anstellungsprozess von Johannes Grob (24), der heute bei PwC engagiert ist. Er absolvierte im Vollzeitstudium den Betriebsökonomie-Studiengang (General Management) an der Fachhochschule St. Gallen. Dieser dauerte drei Jahre; berufsbegleitend wären es vier gewesen. Als Vertiefungsrichtung wählte Grob sowohl Rechnungswesen und Controlling wie auch Banking und Finance.

Probieren oder Planen

Den Begriff Karriere nahm er schon früh wahr: «Vor meinem Studium arbeitete ich bei einer Grossbank und später entwickelte sich mein Berufsinteresse von der Bankbranche zum Rechnungswesen. Spätestens nach mehreren Karriereveranstaltungen an der Fachhochschule St. Gallen war für mich klar, dass ich mich in Richtung Wirtschaftsprüfung entwickeln wollte.»

Durch die Aktivitäten des Career Centers der FHS St. Gallen kam Grob schon früh in Kontakt mit potenziellen Arbeitgebern. Am intensivsten erlebte er den Austausch mit PwC, die ihm im Rahmen eines Mentoring-Programmes eine FHSGAbsolventin zur Seite stellte. Zudem unterrichteten Vertreter der PwC in verschiedenen Modulen und brachten ihm den Konzern näher.

Da kann man also schon von Langzeitplanung sprechen und einem sehr klar gewählten Karrierestart. «Auch aus heutiger Sicht würde ich mich sofort wieder für dasselbe Studium entscheiden. Die drei Jahre in St. Gallen haben mich sowohl fachlich als auch methodisch extrem weitergebracht. Das Unterrichtsniveau ist meiner Einschätzung nach sehr hoch und garantiert eine exzellente Ausgangsbasis für die Praxis. Es überraschte mich daher nicht, dass die meisten meiner Studienkollegen relativ schnell eine Anstellung fanden.»

Faktor Bauchgefühl

Einfach mal sich treiben lassen, etwas probieren und dann schauen, wie es herauskommt, ist der eine Weg, und der kann durchaus funktionieren. Andere ziehen vor, oder werden in ihrer Industrie entsprechend geführt, einem Leitfaden zu folgen, um sich so möglichst Branchenkonform zu entwickeln. Garantien gibt es sowieso nicht; das Bauchgefühl muss auch mitspielen können.

Auch Nina Schmid (25) studierte in St. Gallen, wählte aber eine vierjährige, berufsbegleitende Variante: Sie schloss im vergangenen Sommer als Bachelor of Science in General Management FHO ab, mit Vertiefung auf Human Resources und Organisationsentwicklung. «Für berufsbegleitende Studentinnen gibt es die beiden Tätigkeitsbereiche Schule und Arbeit. Beide fordern zu 100 Prozent und meine Erwartungen an mich selbst waren in beiden Bereichen sehr hoch. Ohne grosse Flexibilität seitens meiner Arbeitgeber wäre das alles nicht gelungen. Ich arbeitete während des Studiums zu 60 Prozent bei der Privatbank Notenstein und nach einer Reorganisation bei Arizon Sourcing.»

Langzeitplanung und intuitive Entscheidungsprozesse

Mit dem Begriff Karriere befasste sich Schmid kaum. Es war mehr ganz spezifisch das Thema Human Resources, mit dem sie sich während des Studiums und in ihrer Bachelor-Arbeit vertieft befasste. Bei der Suche nach einer Festanstellung nach der Studienzeit war sie dann in der komfortablen Situation, dass sie sich noch in einer ungekündigten Teilzeitanstellung befand.

Deshalb nahm sie sich auch Zeit und bewarb sich nicht gleich auf «x-beliebige Stellen». Sie wollte nicht die erstbeste Chance annehmen, sondern auf ein Angebot warten, von dem sie vollends überzeugt war. Schliesslich fand sie auf einer Jobplattform ein Inserat von Consult & Pepper, welches sie sofort ansprach. Die Bewerbung zum Recruiting Consultant war dann ihre allererste Bewerbung und gleich auch erfolgreich.

Die Karrierestarts von Maria Sägesser, Johannes Grob und Nina Schmid hätten also nicht unterschiedlicher sein können. Langzeitplanung hier und intuitive Entscheidungsprozesse da. Garantien gibt es keine, dafür umso mehr verschiedenartigste Lösungsansätze, wenn man an seinem Wissenskapital arbeitet und es gut einzusetzen weiss – oftmals auch mithilfe der Universitäten.