Nach Protestmärschen auf zwei Routen sind am Sonntagnachmittag nach Angaben von "Menschenstrom ohne Atom" gegen 20'000 Demonstranten auf dem Kundgebungsplatz in Kleindöttingen AG eingetroffen. Die Kundgebung verlief bisher friedlich.
Nach Grussbotschaften aus dem japanischen Fukushima, Bern, Deutschland und Österreich trat der Liedermacher Aernschd Born auf die Bühne. Born hatte sich bereits bei den Protesten gegen das AKW Kaiseraugst in den 1970er-Jahren gegen Atomkraft stark gemacht.
Unter den 20'000 Personen befinden sich viele junge Menschen und Familien. Zudem sind zahlreiche ältere AKW-Gegner an die Demonstration in der Region des AKW Beznau im Kanton Aargau gekommen.Vom Feld aus, auf dem die Abschlusskundgebung stattfindet, ist die Dampffahne des AKW Leibstadt zu sehen. Über dem Feld verläuft eine Starkstromleitung. Weiterhin sind noch Menschen unterwegs nach Kleindöttingen. "Der Aufmarsch übertrifft alle Erwartungen", sagte Michael Tanner vom Organisationskomitee.
Der "Menschenstrom gegen Atom" ist damit die grösste Kundgebung gegen Atomenergie seit 25 Jahren. Im Nachgang zur Katastrophe in Tschernobyl hatten 1986 in der Schweiz rund 30'000 Menschen an einer Demonstration teilgenommen.
Unter den angekündigten Rednern in Kleindöttingen sind auch Veteranen der Anti-AKW-Bewegung wie der Kabarettist Franz Hohler. Er zeigte sich "berührt" wegen des grossen Aufmarsches, wie er der Nachrichtenagentur SDA sagte: "Ich hoffe, dass es nicht zu rasch wieder verfliegt."
(rcv/sda)