Airbus-Chef Tom Enders hat sich besorgt über den Streit seines Kunden Katar mit den anderen Ländern am Golf geäussert. Jede Störung in irgendeiner für Airbus wichtigen Region sei für den Flugzeugbauer ein Grund zur Besorgnis, sagte Enders am Donnerstag vor Journalisten in Toulouse im Vorfeld der Luftfahrtschau von Paris.
Auch das Verbot von katarischen Flügen an manche Flughäfen mache ihn nachdenklich. Airbus hoffe, dass diese Störungen sich nicht zu einem längerfristigen Konflikt entwickelten.
Hofft auf freien Personenverkehr
Enders erklärte mit Blick auf die Brexit-Verhandlungen zudem, Airbus mit seinen Werken in Grossbritannien und anderen Ländern Europas hoffe weiterhin auf einen freien Personenverkehr.
Auch jede Zollschranken könnten einen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns haben. Der Manager äusserte sich wenige Stunden vor dem Bekanntwerden der Wahlschlappe der konservativen britischen Premierministerin Theresa May.
Steigende Nachfrage
Airbus bekräftigte, das eigene Auslieferungsziel von mehr als 720 Passagierflugzeugen im laufenden Jahr bleibe erreichbar. Auf lange Sicht äusserte sich der Konzern optimistischer über die weltweite Nachfrage. In den kommenden 20 Jahren werde es Bedarf an 34'900 neuen Flugzeugen geben. Das sind rund fünf Prozent mehr, als Airbus bisher erwartet hatte.
Dabei kommt der Zuwachs durchweg von den Mittelstreckenjets wie dem Airbus A320neo und der Boeing 737-MAX sowie mittelgrossen Langstreckenjets mit zwei Triebwerken wie dem Airbus A350 und Boeings 787 «Dreamliner».
Wachsende Skepsis
Bei den grössten Typen mit mehr als 400 Sitzen wie dem Airbus A380 und der Boeing 747-8, aber auch der modernisierten Boeing 777X, zollt Leahy der schwachen Nachfrage aus den vergangenen Jahren etwas Tribut.
Im gleichen Zeitraum werde allerdings der Luftverkehr jährlich um lediglich 4,4 Prozent und nicht wie bisher veranschlagt um 4,5 Prozent zulegen. Airbus schätzt die Entwicklung unter anderem in Nordamerika etwas skeptischer ein als bisher.
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(sda/cfr/jfr)