Rainer-Marc Frey hat sich innert kürzester Zeit als bestimmender Machtfaktor bei der Derivatefirma Leonteq entpuppt. Der Hedgefondspionier, der Mitte März mit 7,5 Prozent als Investor bei Leonteq eingestiegen ist, verfolge einen Zweistufenplan und strebe die Auswechslung von Leonteq-Präsident Pierin Vincenz sowie CEO Jan Schon an,  schrieb Bilanz Ende Juni. Kurz darauf gab Vincenz bekannt, er wolle den Präsidentensessel räumen.

Nun wurde auch der Rücktritt von CEO Jan Schoch bekannt gegeben. Sogar die Rolle, die der zurückgestutzte Schoch bei Leonteq behalten darf – er wird «Senior Advisor Strategic Growth»  ist jene, die Frey für ihn vorgesehen hat: Er schätze Schoch und wolle ihn bei Leonteq halten, aber nicht als CEO sondern «lieber in einer strategischen Rolle», hiess es damals aus dem Umfeld des Investors.

Enger Vertrauter von Frey

Sogar bei der Strategie stammen wichtige Inputs, etwa der Druck auf eine vermehrte internationale Expansion, aus dem Lager von Frey. Der neuen Präsident Christopher Chambers, ein Ex-Hedgefonds-Mann wie Frey, ist zudem einer seiner engsten Vertrauten, wirkt er doch für ihn im Verwaltungsrat beim afrikanischen Mischkonzern Lonrho, bei dem Frey 2013 mit einer Gruppe von Investoren eingestiegen ist.

Dass Frey bei Leonteq zum bestimmenden Faktor werden konnte, erklären Firmenkenner mit der Dynamik, die sein Einstieg an der Börse auslöste, schoss der Kurs doch daraufhin steil nach oben. Da viele im Markt an den Magic Touch des Investors glauben, gibt es viel Follower – und Frey wird damit zum eigentlichen Taktgeber der Veränderung. In der Tat notierten die Leonteq-Aktien am Morgen der Bekanntgabe des CEO-Wechsels höher.

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