Die Zürcher Privatbank Maerki Baumann hat überraschend einen neuen Konzernchef ernannt. Stephan Zwahlen löst Marcus Bühler an der Spitze der Bank ab. Zu den Hintergründen des Führungswechsels wollte die Bank keine Stellung nehmen.
Das Institut bestätigte einen Bericht des Finanzportals «Inside Paradeplatz» am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Gemäss der Homepage von Maerki Baumann gehören der Geschäftsleitung neben Zwahlen als Konzernchef auch Lukas Risi und – zumindest ad interim – Robert Simoni an.
Kurzes Gastspiel
Bühler war erst seit Anfang 2015 im Amt. Davor war er Teilhaber, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Niederlassung Zürich der Basler Baumann & Cie, Banquiers und noch vorher bei Pictet tätig.
Bühler soll laut «Inside Paradeplatz» über seine US-Vergangenheit gestolpert sein. So habe er viele unversteuerte amerikanische Vermögen vor Jahren von der Genfer Privatbank Pictet zu der Basler Baumann & Cie gebracht. Bei Maerki Baumann seien die Gelder zwar kein Problem gewesen, doch Bühler dürfte ein Reputationsrisiko für Maerki Baumann geworden sein, spekuliert das Finanzportal.
Millionen-Strafe aus den USA
Maerki Baumann, die im Besitz der Zürcher Familie Syz ist, musste im November zur Lösung des US-Steuerstreits eine Busse von knapp 24 Millionen US-Dollar zahlen. Sie hatte ab August 2008 571 Konten mit US-Bezug gehalten – mit verwalteten Vermögen von maximal rund 790 Millionen Dollar, hiess es damals.
Die Basler Baumann & Cie erhielt Mitte Dezember eine Busse von 7,7 Millionen Dollar aufgebrummt für 167 US-Kundenbeziehungen mit einem aggregierten Maximalvolumen an verwalteten Vermögen von 514 Millionen Dollar.
(sda/ise/mbü)