Nach der Bekanntgabe einer neuen operativen Führung vor knapp zwei Wochen ist bei der skandalgeschüttelten Zürcher Privatbank Falcon nun auch der neue Verwaltungsratspräsident bekannt.

Auf Christian Wenger, welcher das Amt während 12 Jahren inne hatte, folgt ab sofort Roberto Grassi, wie die Bank am Montag mitteilte. Er leitete seit 2001 die operative Führung bei Fidinam Group, einer weltweit tätigen Beratungsfirma mit Sitz in Lugano und sass während 13 Jahren im Verwaltungsrat der Banca Stato Cantone Ticino.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Auch neuer Chef

Grassi blicke auf eine 30-jährige Karriere in diversen internationalen Unternehmen zurück und werde viel Erfahrung in den Verwaltungsrat einbringen, heisst es in der Mitteilung. Neben dem neuen Amt bekleidet er auch den stellvertretender Vorsitz bei der Lugano Commodity Trading Association und sitzt im Verwaltungsrat der Tessiner Handelskammer.

Erst vor knapp zwei Wochen gab die Bank den neuen Chef Martin Keller bekannt, der das Amt von Walter Berchtold übernahm. Begründet wurde der Wechsel an der Führungsspitze mit dem Abschluss der ersten Turnaround-Phase und der geplanten Neuausrichtung der Bank im Oktober.

Skandal schlägt sich auf das Ergebnis nieder

Falcon ist in den milliardenschweren Korruptionsskandal rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelt. Vor knapp einem Jahr hatte die Singapurer Finanzmarktaufsicht dem Institut den Banken-Status entzogen. Der ehemalige Leiter der Singapur-Tochter von Falcon wurde Anfang Jahr zudem mit einem Berufsverbot belegt und zu einer Haftstrafe und einer Geldbusse verurteilt.

Die Filialschliessung in Singapur, Abschreibungen sowie die Trennung von als risikoreich eingestuften Kunden drückten das Ergebnis der Bank im vergangenen Jahr um 128 Millionen Franken ins Minus. Falcon gehört der International Petroleum Investment Company (IPIC) aus Abu Dhabi.

(sda/jfr)