Bei Roche kommt es zu einem Abgang aus der Konzernleitung. Der Chef der Diagnostics-Sparte, Roland Diggelmann, wird das Unternehmen per 30. September 2018 verlassen. Er wolle seine Karriere ausserhalb des Unternehmens fortsetzen, teilte Roche mit.

Bis ein Nachfolger ernannt ist, wird Michael Heuer, Chef der Region Europa, Naher Osten, Afrika und Lateinamerika der Diagnostics Division, die Leitung der Sparte übernehmen und auch Mitglied der Konzernleitung sein. Roche-CEO Severin Schwan bezeichnete den interimistischen Nachfolger Heuer als «ausgewiesene Führungskraft mit sehr grosser Erfahrung in der Diagnostik».

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Im Schatten von Pharma

Roland Diggelmann wurde 2012 Chef der Diagnostik als Nachfolger des heutigen Pharmachefs Daniel O'Day, der die Division zuvor zwei Jahre geleitet hatte. Der heute 51-jährige Diggelmann war bei Sulzer Orthopedics, Sulzer Medica und beim Winterthurer Medtech-Unternehmen Zimmer, bevor er 2008 als Asienchef zu Roche Diagnostics stiess.

2017 machte Roche 12,1 Milliarden Franken Umsatz mit Diagnostik. Das entspricht gut zwanzig Prozent des Konzernumsatzes. Die operative Umsatzrendite der Diagnostik-Sparte lag bei 15,8 Prozent, gegen dreimal tiefer als bei Pharma (42,7 Prozent). Die Division steht deshalb immer etwas im Schatten des Pharma-Geschäfts. Das erste Halbjahr 2018 verlief äusserst erfolgreich: Die Umsätze stiegen um 8 Prozent gegenüber Vorjahr. 

Der Nachfolger kam mit Boehringer Mannheim zu Roche

Diggelmanns interimistischer Nachfolger Michael Heuer kam über die deutsche Boehringer Mannheim, zu der er 1983 gestossen war, zu Roche. Boehringer Mannheim ging 1998 für 19 Milliarden Mark an Roche – ein Coup, der die Basler auf einen Schlag zum weltweit führenden Diagnostikhersteller machte.

Nach der Übernahme hatte der neue interimistische Diagnostik-Chef verschiedene Führungspositionen in Vertrieb, Marketing und Produktentwicklung in Deutschland, Österreich und den USA inne, bevor er zum Leiter des Geschäftsbereichs Near Patient Testing von Roche ernannt wurde. Vor seiner aktuellen Aufgabe war er Leiter der Subregion Mittel- und Osteuropa, Türkei, Griechenland und Südafrika. Michael Heuer hat an der Universität Kiel in Chemie promoviert.

(awp/rai/mlo)