Nicht nur Schweizer Top-Manager verdienen im Durchschnitt mehr als ihre Berufskollegen im restlichen Europa. Das Gleiche gilt auch für Richter. Die Schweiz zahlt ihren obersten Hütern über Recht und Ordnung die europaweit höchsten Löhne.

Konkret verdienen letztinstanzliche Richter in der Schweiz im Mittel fast 300'000 Euro. Das ist mehr als drei Mal mehr als im europäischen Durchschnitt, wie eine Untersuchung der Europäischen Kommission für die Effizienz der Justiz (CEPEJ), die der «Handelszeitung» vorliegt, zeigt.

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Richter verdienen fünf Mal mehr als Durchschnitt

Verglichen werden in der Studie die Richterlöhne aus 47 Ländern – darunter auch aus armen Staaten wie Albanien oder Mazedonien, was die Durchschnittslöhne nach unten drückt. Doch auch im Vergleich zu den Nachbarländern stehen Schweizer Richter gut da. In Österreich, Frankreich und Deutschland kassieren die Spitzenkräfte der Justiz bloss zwischen 105'000 Euro und knapp 120'000 Euro, Italien ist mit Durchschnittssalären von knapp 180'000 Euro grosszügiger. Mit den Schweizer Verhältnissen mithalten kann einzig Grossbritannien.

Spitzenwerte erreichen die helvetischen Richtersaläre auch im Vergleich zu den Durchschnittslöhnen. Gemäss der CEPEJ-Studie gönnen die Staaten ihren Gesetzeshütern im Schnitt 4,2 Mal den nationalen Durchschnittlohn. Hierzulande bekommen die letztinstanzlichen Richter 5,2 Mal mehr als der durchschnittliche Schweizer.

198 Euro pro Kopf für Justiz

Überhaupt lässt sich die Schweiz ihr Justizsystem viel kosten. Konkret gab der Staat im Jahr 2012 fast 1,6 Milliarden Euro dafür aus – 198 Euro pro Kopf, mehr als in jedem andern Land.

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