Innert fünf Jahren hat sich die Zahl der Arbeitslosen mit Doktortitel mehr als verdreifacht. Im Mai 2008 waren in der ganzen Schweiz 849 Promovierte arbeitslos gemeldet, bis August 2013 stieg deren Anzahl bis auf 2707. Das steht in einem neuen Bericht des Schweizerischen Wissenschafts- und Innovationsrats (Swir), eines Beratungsgremiums des Bundesrats. Die Studie trägt den Titel «Dr. Arbeitslos» und untersucht die Beschäftigungssituation aller Doktorierten, mit Ausnahme der Mediziner.

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«Der Anstieg der Arbeitslosen mit Doktortitel ist nicht wegzudiskutieren», sagt Swir-Präsidentin Astrid Epiney, Rektorin der Universität Freiburg in der «NZZ am Sonntag». Doch sie beschwichtigt auch: «Prozentual bewegen wir uns auf einem sehr tiefen Niveau.» So waren im analysierten Jahr 2011 auf den Arbeitsämtern 2,4 Prozent aller Doktorierten arbeitslos gemeldet.

Situation «ernst nehmen»

Das ist zwar weniger als bei jenen, 
die eine Berufslehre absolviert haben. Allerdings weisen Hochschulabsolventen ohne Doktortitel mit 2 Prozent eine noch tiefere Arbeitslosigkeit auf. Die Verfasser der Studie kommen zum Schluss, dass die Situation «sehr ernst zu nehmen« sei. «Es könnte sein, dass die Arbeitsmarktintegration der Doktorierten schwieriger wird», schreiben sie. In einer Umfrage zum Thema hält der Bericht fest, dass der Titel in der Wirtschaft an Bedeutung verloren hat.

Das bestätigt Jürg Zellweger vom Arbeitgeberverband in der «NZZ am Sonntag». Schwierig sei es vor allem für jene, die mangels beruflicher Ideen ein Doktorat absolvieren. «Es braucht seitens der Hochschulen eine gute Beratung, damit nur jene doktorieren, die damit ein konkretes Ziel verbinden», sagt er.