Der bisherige Geschäftsführer Klaus Ammon wechselt in den VR und wird die neue Business Line mit dem Schwerpunkt Analyse-Services und Projects aufbauen. Zusammen mit Andreas Logk (Operations) und Stephanie Hatzius (Projektmanagement) bildet Rosset die Geschäftsleitung von Management Tools Research. Rosset kann auf langjährige Erfahrung in Marketing und Research in praktisch allen Methoden und Branchen zurückblicken und verfügt aufgrund seiner Tätigkeiten bei den Link Marketing Services und bei GfK Switzerland über Expertise in den Märkten Consumer Research, Trade, Telekommunikation, Automotive und International Research.
Sie feiern heuer ein Jubiläum. Vor 30 Jahren holten Sie im Leichtgewichts-Doppelzweier an der Ruder-WM in Duisburg mit Pius Z’Rotz die Bronzemedaille. Trifft man Sie noch im Ruderboot?
Roland Rosset:
30 Jahre – so sieht man sein wahres Alter (lächelt…). Leider seit Jahren nicht mehr – ich trainiere aber weiterhin fast jeden Tag auf dem Mountainbike und betreibe als geborener Bewegungsmensch viele verschiedene Sportarten. Zu Hause steht neben meinem Arbeitstisch eine New Concept2 – Ruderer wissen, was das ist. Ich arbeite aber seit Jahren an einem Comeback…
Was haben Ihnen die Jahre im Spitzensport für Ihre Entwicklung gebracht?
15 Jahre Spitzensport prägen. Ich hatte das Glück, in Uli Sigg einen Trainer und Freund zu haben, welcher primär den Menschen als Ganzes und nicht nur den Sportler im Fokus hatte. Heute sind Berufstätige gut beraten, wenn sie die Erfolgsfaktoren eines erfolgreichen Spitzensportlers – Motivation, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen, Seriosität, erfolgreiches Wettkampfverhalten, Trainingsfleiss et cetera – auf ihre berufliche Tätigkeit übertragen. Die Anforderungen an einen Manager haben sich in den letzten Jahren mit zunehmender Dynamik denjenigen eines Spitzensportlers angenähert. Ich konnte als Mensch und im Beruf immer sehr stark von dieser «Basis» profitieren.
Sie können ohne Wasser als Element nicht sein: Sie sind am See aufgewachsen und wohnen an einem See; Management Tools hat ihren Sitz in Beckenried. In der Marktforschung zieht der Vierwaldstättersee Ihre Branche geradezu magisch an. Weshalb diese Clusterbildung in der Innerschweiz?
Es gibt eine zweifache Wurzel für die clusterbildenden Spin-offs: Aus AC Nielsen entstand Ende der 1950er-Jahre die heutige GfK, aus dieser wiederum Anfang der 1980er Link und weitere zahlreiche Marktforschungs-KMU mit Sitz in der Innerschweiz. Demoscope besteht seit Anfang der 1960er-Jahre; auch dort haben sich Marktforscher selbstständig gemacht.
Sind die Innerschweizer vielleicht besonders neugierig?
Etwas müssen die Innerschweizer ja besser können als die Zürcher und Basler...
Eine Frage an den Marktforscher: Wie stehen die Schweizer zum Geld?
Gemäss Statistiken gehören die Schweizer zu denjenigen, die im Schnitt am meisten davon haben sollen. Dennoch sind sie nicht glücklicher als viele andere, die viel weniger davon haben.
Und was bedeutet Geld für Sie persönlich?
Das grosse Glück liegt wohl darin, gerade genug davon zu haben. Zu wenig kann existenziell bedrohend sein, zu viel kann schnell den Charakter verderben.
Was langweilt Sie?
Wenig, am ehesten aber wohl Schlangestehen an einem Schalter.
Welches Buch hat Sie beeindruckt?
«Open» von Andre Agassi – das Buch zeigt, dass auch Hochtalentierte und Übermenschen dieselben Probleme wie wir Normalsterblichen haben.
Was stimmt Sie traurig?
Kinder in Not.
Was würden Sie gerne erfinden?
Eine «Second Life Machine», mit welcher ich all die Dinge machen kann, für die mir momentan die Zeit abgeht.
Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung ausserhalb der Arbeit?
Sport, Familie, Reisen, mein Zuhause. Die Priorität ist wechselnd.
Wie und wo wohnen Sie?
Da ich niemals in einer Stadt wohnen könnte, als «Landei» im obwaldnerischen Wilen am Sarnersee.
Wo machen Sie Ferien?
Ich versuche Ferien stets mit Reisen zu verbinden – darum bereise ich stets neue, mir unbekannte Länder. Ich war gerade mit meiner Freundin und meiner 5-jährigen Tochter in Indonesien. Es ist klar, dass es mich früher oder später wieder dorthin verschlagen wird.
Welche Fähigkeiten besässen Sie gerne?
Alle Sprachen zu lernen.
Was ist Ihre grösste Sorge?
Dass meiner Familie etwas passiert.
Welchen kulinarischen Genüssen können Sie nicht widerstehen? Früher waren Sie Leichtgewichtsruderer, durften nicht schwerer sein als 67,5 Kilo.
Das ist mir aus den Sportlerzeiten geblieben. Ich trainiere heute so viel, dass ich möglichst alles und so viel essen kann, wie ich will – ich wiege heute 75 Kilo.
Steckbrief
Name: Roland Rosset
Geboren: 5. Januar 1957 in Luzern
Zivilstand: Geschieden, Sohn (26), Tochter (5)
Wohnort: Wilen bei Sarnen OW Ausbildung: Fachhochschule (Fachrichtung Marketing)
Bisherige Funktionen: GfK Switzerland, Hergiswil NW (diverse Funktionen wie Bereichsleiter Umfragen, Mitglied der Geschäftsleitung)
Neue Funktion: Geschäftsleiter Management Tools, Beckenried NW/Zürich