Steckbrief
Name: Ruedi Bodenmann
Geboren: 16. Juli 1968
Zivilstand: Verheiratet, zwei Kinder
Wohnort: Nähe Zürich
Ausbildung: Dr. sc. math. ETH
Bisherige Funktion: Head of Group Product Management, Swiss Life, Zürich
Neue Funktion: Chief Executive Officer, Sympany, Basel
Bodenmann war seit 2001 bei Swiss Life in verschiedenen Funktionen tätig; ab 2001 war er in der Geschäftsleitung Schweiz verantwortlich für den Bereich Risikomanagement und Finanzen. 2003 übernahm er die Verantwortung für den Vertrieb in der Schweiz, bevor er ab 2008 als Mitglied des Führungsteams der Swiss-Life-Gruppe für das Produktmanagement im Konzern verantwortlich zeichnete.
Bodenmann begann seine berufliche Karriere 1996 in der Unternehmensberatung, wo er Projekte im Bereich Versicherungen und Banken in der Schweiz und in Australien leitete. Er hat an der ETH Zürich Mathematik studiert und in angewandter Mathematik promoviert. Bodenmann ist bei Sympany Nachfolger vonBeat Ochsner(61), der nach 14 Jahren bei Sympany seine Funktion als CEO auf den 1. Mai 2011 abgibt und in den Ruhestand tritt.
Die 2008 aus der basel-städtischen Öffentlichen Krankenkasse (ÖKK) hervorgegangene Sympany hatte im letzten Sommer 50 Stellen gestrichen und die geplante Fusion mit der Ostschweizer Krankenkasse Carena abgeblasen. Das waren unruhige Zeiten. Im Januar 2010 gab Ihr Vorgänger Beat Ochsner seinen Rücktritt bekannt. Wurden Sie als Troubleshooter geholt?
Ruedi Bodenmann:
Sympany hat im letzten Jahr Strukturen verändert und angepasst, um sich im Markt besser aufzustellen. Ich nehme Sympany als ein Unternehmen wahr, das im Markt gut positioniert ist, einen erfolgreichen Brand besitzt und auf ein positives Image zählen kann.
Sympany führt 200 000 Versicherte in der Krankenkasse. Sie sind aber kein altgedienter Krankenkässeler, sondern waren für den Lebensversicherer Swiss Life tätig. Ist diese Ausgangslage nicht ein Nachteil?
Bei Swiss Life war ich in sehr unterschiedlichen Funktionen tätig und kenne daher die Abläufe und Prozesse, welche in den verschiedenen Versicherungssparten meist ganz ähnlich sind. Vor Swiss Life habe ich als Unternehmensberater auch andere Branchen kennengelernt, sodass ich auf breite Erfahrungen zurückgreifen und auch neue Sichtweisen einbringen kann. Ausserdem darf ich auf das Know-how unserer 600 zum Teil sehr langjährigen Mitarbeitenden zählen.
Ist Sympany ein typischer Fusionskandidat in der Schweizer Versicherungslandschaft?
Mit ihren 200 000 Versicherten und dem einzigartigen und erfrischenden Auftritt hat Sympany einen berechtigten Platz als unabhängiges Unternehmen im Markt. Meine Absicht ist es, Sympany in eine erfolgreiche und unabhängige Zukunft zu führen.
Wie wichtig ist Ihnen Geld?
Geld ist notwendig zum Leben. Was glücklich macht, kann man aber nicht kaufen.
Was langweilt Sie?
Wenn sich Dinge wiederholen und zu Routine werden.
Womit haben Sie als Kind am liebsten gespielt?
Mit einem Kran im Sandkasten.
Was stimmt Sie traurig?
Dass immer noch viele Kinder auf der Welt nicht genügend zu essen und keine medizinische Grundversorgung haben.
Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?
Bei der Geburt unseres zweiten Sohnes. Er hatte einen schweren Start ins Leben, aber dank der Kompetenz der Ärzte und der Infrastruktur im Kinderspital ist er heute kerngesund.
Was würden Sie gerne erfinden?
Eine Möglichkeit, Energie umweltfreundlich und in genügender Menge zu gewinnen.
Welches Erlebnis hat Sie geprägt?
Ein längerer Auslandaufenthalt half mir, die Dinge auch aus einer anderen, globaleren Perspektive zu sehen.
Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung ausserhalb der Arbeit?
Zeit mit meiner Familie verbringen, ab und zu mountainbiken oder segeln.
Wie wohnen Sie?
In einem Haus mit Garten, wo jetzt die Rhododendren blühen.
Was für ein Auto fahren Sie?
Für den Arbeitsweg benutze ich ausschliesslich öffentliche Verkehrsmittel, für private Ausflüge ein Familienauto.
Welche Fähigkeiten besässen Sie zusätzlich gerne?
Manchmal wäre ich froh, musikalischer zu sein.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Wir können den Wind nicht bestimmen, aber wir können die Segel richtig setzen.
Welchen kulinarischen Genüssen können Sie nicht widerstehen?
Einem feinen Stück Fleisch vom Grill.
Welchen Traum wollen Sie sich erfüllen?
Zusammen mit meiner Familie eine Weltreise machen.
Welches Musikstück würden Sie als persönliche Hymne wählen?
Die 9. Sinfonie von Beethoven.