Das fünf Jahre alte Unternehmen ist auf Technologie für intelligente Verkehrssysteme spezialisiert und hat einen bekannten Gründer und Präsidenten – den Kartenpionier Stefan Muff. Der Luzerner hat in den letzten Jahrzehnten unter dem Dach seiner Axon-Active-Holding ein kleines IT-Imperium aufgebaut.
National bekannt wurde Muff allerdings mit seiner ersten Firma, dem Geodatenanbieter Endoxon. Muff hatte die Firma 1988 als Ein-Mann-Betrieb gegründet. Damals war er noch Raumplaner beim Bund. Als er den Auftrag erhielt, ein räumliches Infosystem aufzubauen, machte er sich selbstständig. Er sei nicht der typische Beamte gewesen, erzählte er der «Bilanz» 2009. «Ich war immer zu lange im Büro.»
2006 verkauften Stefan Muff und sein Bruder Bruno Muff Endoxon dann in einem spektakulären Deal grösstenteils an den US-Konzern Google. Die digitale Kartentechnologie der Schweizer bildete später die Grundlage für den Kartenservice Google Maps.
Der Holdingsitz ist in einem Luzerner Schlössli
Stefan Muff trat vorübergehend in die Dienste von Google, und machte sich dann wieder selbständig. Aus diesem zweiten Anlauf als Unternehmer entstand eine Holding mit gut einem halben Dutzend Unternehmen.
Vom Sitz im Luzerner Schlössli Schönegg aus steuert Muff Firmen wie Axon Fintech (digitale Services für Banken), Axon Insight (digitale Datenanalyse), und den Softwareanbieter Klara. Insgesamt zählt die Gruppe über 700 Angestellte und Niederlassungen rund um den Globus. «Das sind alles interessante Unternehmen», sagt Stefan Muff. Sein «Lieblingsbaby» sei aber Axon Vibe, der neue SBB-Partner.
Uli Sigg ist Teilhaber
Muff hat bei seiner Gruppe einen prominenten Geschäftspartner: Seit 2008 ist der Ex-Diplomat und Kunstsammler Uli Sigg beteiligt. Das bekannteste ihrer Unternehmen verkauften die beiden 2014. Die Orell Füssli Wirtschaftsinformationen (OWFI) ging für geschätzte 50 Millionen Franken an die italienische CRIF-Gruppe.
Die Axon-Unternehmen sind auf verschiedenen Feldern tätig, haben aber ein Geschäftsprinzip gemeinsam: Datenschutz geniesst oberste Priorität. Dies gilt auch bei der Zusammenarbeit mit der SBB. Das Bahnunternehmen hat keinen Zugriff auf die Daten, die Nutzer können sie jederzeit löschen.
«Wir möchten Systeme anbieten, wo die Datenhoheit bei den Usern liegt», sagt Muff. «Die grossen Techfirmen verschenken coole Apps und sammeln Nutzerdaten, um Werbung zu verkaufen. Das ist ein 30-jähriges Konzept, und ich bin komplett dagegen. Das Konzept, welches wir fahren, gewinnt.»
(mbü)