Woran denken Sie als erstes, wenn auf dem Arbeitsplatz das Wort «Verhandlung» fällt? Die meisten von uns denken vermutlich als erstes an das Gehalt. Das ist natürlich wichtig – aber ist es wirklich das Wichtigste, über das verhandelt werden muss? 

So bedeutend der Lohn auch ist, gibt es viele andere Faktoren, die Sie bei einer Verhandlung nicht vergessen sollten – denn sie haben einen grossen Einfluss auf Ihre Lebensqualität. 

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In einem Gastbeitrag für «Forbes» erklärt die Karriereberaterin Lelia Gowland, über welche Dinge Sie mit Ihrem Arbeitgeber verhandeln sollten. Diese Dinge können Ihre Lebensqualität um einiges mehr verbessern, als ein hoher Lohn es tun kann.

Hier sind vier wichtige Aspekte, die Sie in einer Verhandlung unbedingt ansprechen sollten.

Der Arbeitsort

Für viele sieht ein geregelter Arbeitstag wie folgt aus: Wir erscheinen um neun Uhr im Büro und machen gegen 17 Uhr Feierabend.

Doch dieser Tagesablauf funktioniert nicht für jeden. Kinder, Hauptverkehrszeiten, Pendeln — manchmal sind Gleitzeiten und Homeoffice gute Lösungen, um seine Termine wahrzunehmen und seine Arbeit trotzdem gewissenhaft zu erledigen. 

Deswegen ist es auch so wichtig, sich rechtzeitig beim Arbeitgeber zu informieren, wie flexibel das Unternehmen in diesen Bereichen ist. Natürlich ist es dem Unternehmen nicht immer möglich, Ihnen das zu geben, was Sie wollen. Doch vielleicht können Sie sich auf einen Kompromiss einigen, der beiden Seiten passt — indem Sie beispielsweise eine Dreiviertel-Stelle anstelle einer Halbtagsstelle antreten.

Der Aufgabenbereich

Da der Grossteil unseres Lebens aus Arbeit besteht, sollten wir sicherstellen, dass wir auch das tun, was uns wirklich gefällt. 

«Wenn es spezifische Verpflichtungen gibt, vor denen Sie sich fürchten, können Sie vielleicht über einen Weg verhandeln, diese Aufgaben auf anderem Wege zu erledigen», so Gowland. Sind Sie zum Beispiel nur ungern viel unterwegs, können Sie darüber verhandeln, wie oft Sie sich auf Geschäftsreisen begeben müssen.

Als Fallbeispiel dafür, dass man über seine Aufgabenbereiche verhandeln kann, nennt Gowland den Manager einer Bar. Dieser muss keine Gehaltsabrechnungen und Bestandsaufnahmen machen. Sein Gehalt ist aufgrund dessen zwar etwas niedriger, doch wie er selbst erklärt, verzichtet er gerne auf das Geld, wenn er dadurch seine geistige Gesundheit bewahren kann.

Schöne Extras

«Arbeitgeber haben oft separate Fonds für Dinge wie berufliche Weiterbildung, Fortbildungen und Büromaterial», schreibt Gowland. «Wenn sich Ihr Gehalt also in Grenzen hält, können Sie vielleicht so verhandeln, dass das Unternehmen in Zukunft einen Teil Ihrer Ausgaben bezahlt.»

Wenn eine Mutter zum Beispiel zu einer Konferenz anreisen muss, könne sie laut Gowland darüber verhandeln, dass die Firma entweder die Kosten für eine Nanny übernimmt, oder eine Kinderbetreuungseinrichtung in der Stadt findet, in der die Konferenz stattfindet — und sie bezahlt. 

«Unter den wirklich unvergesslichen Dingen, die meine Kunden und Freunde ausgehandelt haben, sind ein vierteljährliches Kleidergeld, eine jährliche Rundreise mit Flug in der Business Class, ein Kostenzuschuss für die Autowäsche und ein sehr, sehr teurer Stuhl.»

Verlängerte Freizeit

Natürlich können Sie nicht unendlich viele Urlaubstage einfordern. Aber Sie können sich Urlaubszeit verlängern, indem Sie neu definieren, was als Arbeitszeit gezählt wird.

«Eine Klientin handelte mit ihrem Arbeitgeber aus, dass die Zeit, in der sie während des normalen Arbeitstages an einem ehrenamtlichen Projekt teilnimmt, nicht als bezahlte Auszeit abgerechnet wird.»

Zudem habe Gowland beobachtet, wie Mitarbeiter ihren Arbeitgeber dazu überreden konnten, im Sommer jeden Freitag ein paar Stunden früher Feierabend zu machen. Klingt verlockend, oder?

Statt bei der nächsten Verhandlung lediglich mehr Geld zu fordern, sollten Sie diese Punkte im Hinterkopf behalten – es kann einen grossen Unterschied in Ihrem Leben machen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei «Business Insider Deutschland» unter dem Titel «4 Dinge, die ihr mit eurem Arbeitgeber verhandeln solltet, die wichtiger sind als das Gehalt».