Der Schweiz kann im internationalen Wettbewerb um die besten Talente niemand den Rang ablaufen. Dieses Jahr schon gar nicht.
Die Schweiz belegt im Ranking des Global Competitivness Index (GTCI) gleich zweimal den ersten Platz: in der der Rangliste der Länder und mit der Stadt Zürich in der Rangliste der Städte. Die Schweiz steht damit an der Spitze von 119 Ländern, Zürich auf der Top-Position bei 90 Städten. Das gab der Personaldienstleiter Adecco am Montag bekannt.
Der Index, der die Länder danach bewertet, wie gut sie ihre Talente im internationalen Umfeld fördern, wird von der französischen Wirtschaftsuniversität INSEAD zusammen mit Tata Communications und der Unterstützung von Adecco berechnet. Die Resultate werden in der Woche des WEF bekannt gegeben, dieses Jahr bereits zum vierten Mal.
Im Herzen von Europa
Und die Schweiz gewinnt 2018 Jahr auch bereits zum vierten Mal: Der Index kommt zum Ergebnis, dass die Wettbwerbsfähigkeit der Talente hierzulande am höchsten auf der ganzen Welt ist. Dieser Umstand ist natürlich in erster Linie dem Bildungssystem in der Schweiz zu verdanken. Die duale Aus- und Berufsbildung sei neben dem Rechtssystem eine grosse Stärke der Schweiz. Es garantiere eine Beschäftigung im Arbeitsmarkt, weil es soziale und kollaborative Fähigkeiten vermittle, schreiben die Autoren der Studie. Und die vielgerühmte Lebensqualität halte hochqualifzierte Fachkräfte im Land.
Auf dem zweiten Platz des Index befindet sich Singapur, auf Platz drei die USA. Auf den Plätzen vier bis sieben folgen die skandinavischen Länder Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark. Dann Grossbritannien, Holland und Luxemburg.
Bei den Städten folgen auf Zürich die nordischen Metropolen Stockholm, Oslo, Kopenhagen und Helsinki, gefolgt von Washington, Dublin und San Francisco. Auf Platz 9 folgt Paris und auf dem zehnten Rang Brüssel.
Hochschulen machen den Unterschied
Die Gemeinsamkeit dieser Städte: Sie verfügen über eine hohe Wirtschaftsleistung, ein gutes Ökosystem und eine hohe Qualität in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheit, Infrastruktur und Bildung.
Darüber hinaus ziehen angesehen Universitäten ein hervorragendes Lehr- und Forschungspersonal an, das dem Arbeitsmarkt mehr qualifizierte Talente zur Verfügung stellt.
Offene Schweiz
Was aber die Schweiz und Zürich als Spitzenreiter auch noch auszeichnet – und oft gegenteilig in den Köpfen steckt – ist die grosse Offenheit: Sie zeichne einen Standort, der seine Talente fördert, ebenfalls aus, so die Studie zum Index.
«Die Konzentration auf Vielfalt ist entscheidend, um die Brüche und Ungleichheiten unserer Zeit zu überwinden», sagt Adecco-Chef Alain Dehaze. Konkret bedeute dies, eine Kultur der Integration zu pflegen, in dem man Vorurteile bekämpfe und kollaborative Fähigkeiten entwickle, so Dehaze. «Sie sind entscheidend, um die Kraft der Arbeit freizusetzen und die Zukunft für alle nutzbar zu machen.»
Frauen müssen mehr gefördert werden
Dabei sind die verschiedenen Komponenten des Indexes aber auch variabel: Die Schweiz würde bei der Talentförderung von Frauen nicht so gut abschneiden wie die nordischen Länder, die dort sehr gute Ergebnisse erreichen – aber dafür beim Thema Offenheit bei der Förderung von Talenten mehr sich selbst mehr im Weg stehen als beispielsweise die Schweiz. In Bezug auf weibliche Mitarbeitenden mit Universitätsabschluss rangiert sie auf dem 86. Rang, bei Frauen in Führungspositionen ist die Schweiz im internationalen Vergleich auf Rang 21.