Wer verstehen will, wie der Onlinehandel funktioniert, sollte der Autobahn A1 entlang fahren: Im Mittelland stehen reihenweise Logistikgebäude am Rande der Strasse. Dank diesen Verteilcentern und Distributions-Hubs gelangen Pakete von A nach B - und landen schliesslich vor der Haustüre. Alle grossen Namen aus dem E-Commerce und der Logistik sind hier zu finden, etwa die Post, Digitec Galaxus oder Brack.ch.
Die Spezialimmobilien sind sehr gefragt und bieten eine entsprechend hohe Rendite - es lässt sich mit ihnen gutes Geld verdienen. Ein neuer Bericht des Immobiliendienstleisters CBRE liefert Zahlen dazu: So stieg die mittlere Rendite von Logistikmieten seit letztem Jahr um 5 auf 110 Franken pro Quadratmeter - 2018 hatte die Rendite erst 95 Franken/Quadratmeter betragen. Besonders lukrativ sind moderne Logistikhallen im zentralen Mittelland, und auch kleine Hubs in den Innenstädten rentieren sehr gut. Das liegt vor allem - aber nicht nur - an der steigenden Lust am Shoppen im Internet.
Zalando setzt auf die Post
Logistikimmobilien dürften für Investoren ein gutes Geschäft bleiben, denn durch das Wachstum des E-Commerce ist immer mehr Fläche nötig: Pro Milliarde Franken zusätzlicher Umsatz im Web steigt der Bedarf um schätzungsweise 80’000 Quadratmetern - das entspricht dem Umfang von gut elf Fussballfeldern. Der Trend ist klar, jährlich steigt der Umsatz der Schweizer Onlinehändlern um rund zehn Prozent. Und dann gibt es ja auch noch die grossen ausländischen Unternehmen wie Zalando, die hierzulande bis jetzt nicht einmal Logistikcenter betreiben: Sie lassen ihre Pakete vor allem durch die Schweizerische Post und andere Logistiker verteilen.
Die Post und der Onlinehändler Digitec Galaxus stellen sich bereits auf das kommende Wachstum ein: Sie planen derzeit gemeinsam ein riesiges Verteilcenter in Utzenstorf im Kanton Bern - in nächster Nähe der Autobahn A1.
(mbü)