Der Bitcoin-Kurs fiel am Montag phasenweise unter 40’000 Dollar – erstmals seit September. Damit erlebte Bitcoin den schlechtesten Start in ein Jahr seit den frühesten Tagen des digitalen Alternativ-Währung.
Mit der Eröffnung des US-Handels am Montag sackte die Ur-Kryptowährung um bis 6 Prozent auf 39'774 Dollar ab. Die Einbussen seit Jahresbeginn liegen nun bei knapp 14 Prozent. Auch Ether fiel ab, und der «Bloomberg Galaxy Crypto Index» geriet am vierten Tag in Folge in den roten Bereich.
«Wenn die (US-Notenbank) Fed ihre Liquiditätsspritzen verringert, bleiben die Kryptowährungen wahrscheinlich unter Druck», sagt Jay Hatfield, der Chef von Infrastructure Capital Advisors. «Bitcoin könnte 2022 unter 20'000 Dollar beenden.»
Bitcoin war nach der Finanzkrise 2008 durch eine anonyme Person oder Gruppe mit dem Namen Satoshi Nakamoto geschaffen worden. Der Handel begann 2009; Preis-Information über die Frühzeit gibt es kaum.
Schluss mit dem Pandemie-Schub
Laut Mike McGlone von «Bloomberg Intelligence» bildet die Marke von 40'000 Dollar ein wichtiges technisches Unterstützungs-Niveau. Kryptowährungen erwiesen sich zunehmend als gutes Barometer für den Risikoappetit an den Finanzmärkten. Doch McGlone erwartet, dass Bitcoin irgendwann eher die Nase vorn haben wird, da sich die Welt zunehmend digitalisiert und die Münze dabei zum wichtigen Vehikel der Kreditsicherung werden könnte.
Die Covid-19-Pandemie half Bitcoin dabei, weiter in den Mainstream vorzudringen, da sich institutionelle Investoren wie Privatanleger stärker auf den Kryptomarkt und seine Nebenprojekte einliessen. Jetzt aber, wo die amerikanische Notenbank restriktiver geworden ist, leiden riskantere Anlagen wie Aktien und digitale Vermögenswerte.
«Eine straffere Notenbank-Politik wirkt sich nicht nur auf die Zinssätze aus, sondern auch auf die Aktienrisikoprämie, da die Fed Gelder von den Kapitalmärkten abzieht. Überproportional betroffen davon sind risikoreichere Anlagen wie unrentable Tech-Firmen, Meme-Aktien und Kryptowährungen», sagt Jay Hatfield. «Denn solche Investitionen sind etwa doppelt so volatil wie der Gesamtmarkt; sie haben somit eine doppelt so hohe Risikoprämie wie durchschnittliche Aktien.»
Laut Noelle Acheson, Research-Chefin bei Genesis Global Trading, scheint der Einbruch von Bitcoin eher von kurzfristigen Händlern als von langfristigen Investoren getrieben.
(«Bloomberg», rap)