Die Aktien der Credit Suisse kommen am Montag an der Schweizer Börse unter Druck. In der Nacht war der Rücktritt von Präsident António Horta-Osório bekannt geworden. Der Verwaltungsrat hat Axel Lehmann per sofort zum neuen Präsidenten ernannt.

So notierte die CS-Aktie am frühen Nachmittag mit einem Minus von rund 1,7 Prozent, dies in einem ansonsten freundlichen Gesamtmarkt.

Nachdem die Aktien der Grossbank 2021 die grossen Verlierer im Leitindex SMI waren mit einem Minus von über einem Fünftel, hatten sie seit Anfang 2022 bis zum vergangenen Freitagabend wieder etwas zugelegt (+7,6%).

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Noch mehr Unsicherheit für die CS

Der Rücktritt sei ein weiteres negatives Ereignis - nach einer Serie von Skandalen 2021 inklusive Greensill und Archegos, kommentieren die Analysten von J.P.Morgan. Die anhaltenden Wechsel im Management brächten weitere Unsicherheit in die Gruppe und sorgten auch für Unsicherheit mit Blick auf die Strategie. Auch die jüngsten Übernahmespekulationen halten die Experten nicht für glaubwürdig.

«Zur Ruhe kommen sieht anders aus», schreibt auch die Zürcher Kantonalbank in einem Kommentar. Sein Nachfolger bringe zwar weitreichende Erfahrung in der Schweizer Bankenszene mit. «Ob es ihm aber gelingt, die Credit Suisse schnell in ruhigere Gewässer zu bringen, sodass sich die Bank wieder voll aufs operative Geschäft konzentrieren kann, muss man angesichts der vielen Versuche der letzten Jahre in dieser Richtung erst einmal abwarten.»

Horta-Osório habe mit den Verstössen nach lediglich acht Monaten bereits das Vertrauen verloren, kommentiert zudem die Bank Vontobel. Für jemanden, der eine Kultur der persönlichen Verantwortung und Rechenschaftspflicht einführen wollte, sei das zum «Glaubwürdigkeitsproblem» geworden. Der neue Verwaltungsratspräsident müsse die Gruppe nun stabilisieren.

(awp/mbü)