Die Schweizer Börse ist am Donnerstag eingebrochen. Händler erklärten, die kräftigen Zinserhöhungen von Notenbanken schürten bei den Anlegern Rezessionsängste. So überraschte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Markt mit einer deutlichen Anhebung um einen halben Prozentpunkt. Als Reaktion hierauf wertete die Schweizer Währung massiv auf. Der SMI verlor bis kurz vor Handelsschluss 2,7 Prozent auf 10.489 Punkte und steuerte damit auf den höchsten Tagesverlust seit über drei Monaten zu.

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Angeführt von den Finanzwerten gaben sämtliche 20 Blue chips Boden preis. Der Lebensversicherer Swiss Life war mit einem Minus von 6,5 Prozent Tagesverlierer. Die UBS sackte fast sechs Prozent ab. Auch der Computerzubehör-Hersteller Logitech musste kräftig Federn lassen.

Roche gaben 1,6 Prozent nach. Der Pharmakonzern erlitt erneut einen Forschungsrückschlag. Das gemeinsam mit AC Immune entwickelte Alzheimer-Medikament Crenezumab habe den kognitiven Abbau bei Menschen mit einer bestimmten genetischen Mutation, die eine früh einsetzende Alzheimer-Krankheit verursacht, nicht verlangsamt oder verhindert.

Auch an den amerikanischen Märkten ging es wieder nach unten

Die anfänglich positive Reaktion der Anleger auf die kräftigste US-Zinserhöhung lassen nach. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 sackten zur Eröffnung ab. «Die Fed-Rally verebbt, weil Anleger daran zweifeln, dass die Notenbank eine weiche Landung der Konjunktur hinbekommt», sagte Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Spartan. Daher habe der Aktienmarkt seine Talsohle noch nicht erreicht.

Auch Geir Lode, Aktien-Chef beim Vermögensverwalter Federated Hermes, äußerte sich pessimistisch über die weiteren Aussichten. «Wir betrachten es als zunehmend wahrscheinlich, dass es einer Rezession und höherer Arbeitslosigkeit bedarf, um die Inflation in den Griff zu bekommen.»

Vor diesem Hintergrund trennten sich Investoren vor allem auch von Technologiewerten. So fielen die Aktien von Amazon, Apple, Netflix, der Facebook-Betreiber Meta und die Google-Mutter Alphabet um bis zu 4,2 Prozent. Höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.

(sda/reuters/tdr)