Für das Jahr 2021 hebt die Expertengruppe des Bundes die Prognose hingegen noch leicht an. Neu rechnet sie mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP) von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Vor drei Monaten hatte die Prognose noch auf plus 3,4 Prozent gelautet, im Juni lag sie bei 3,8 Prozent.
Im laufenden Jahr profitiere die Schweizer Binnenwirtschaft noch von den bis Jahresmitte vollzogenen Lockerungen der Corona-Massnahmen, schreiben die Bundesökonomen. Allerdings bekomme die Wirtschaft die internationalen Lieferengpässe, die Kapazitätsengpässe in der Industrie sowie die kräftigen Preisanstiege nun stärker zu spüren. Und darüber hinaus akzentuiere sich die Unsicherheit rund um die Coronapandemie.
Das hat Folgen für die weitere Erholung der Schweizer Wirtschaft: Neu rechnen die Bundesökonomen für 2022 nur noch mit einem BIP-Wachstum von 3,2 Prozent nach zuvor 3,6 Prozent. Und erstmals legt sie eine Schätzung für 2023 vor: Da dürfte sich das Wachstum auf 1,7 Prozent abschwächen.
Höhere Inflation erwartet
Die Prognosen zur Arbeitslosenquote tastet das Seco für 2021 nicht an. Die Ökonomen erwarten im Jahresdurchschnitt 2021 nach wie vor eine Quote von 3,0 Prozent. Für 2022 gehen sie dagegen neu von einem tieferen Wert von 2,4 Prozent (2,7%) und für 2023 von 2,3 Prozent aus.
Bei der Inflation werden leicht höhere Werte erwartet. So sei beim Landesindex der Konsumentenpreise 2021 mit einem Plus von 0,6 Prozent (0,5%) und 2022 von 1,1 Prozent (0,8%) zu rechnen, heisst es. Die Erwartungen für 2023 liegen bei plus 0,7 Prozent.
Wie immer betont das Seco die Risiken für die Prognosen. Die Unsicherheit sei aktuell sehr hoch, und die Risiken seien abwärtsgerichtet. Dabei sei vor allem das Risiko von Rückschlägen bei der Entwicklung der Pandemie grösser geworden. Dazu habe das Auftreten der neuen Virus-Variante Omikron geführt, heisst es. Stark einschränkende gesundheitspolitische Massnahmen würden die Erholung massiv belasten