Bei Schindler übernimmt der frühere Konzernchef Silvio Napoli ab sofort wieder die operative Leitung des Lift- und Rolltreppenbauers - zusätzlich zu seinem Amt als Präsident des Verwaltungsrates. CEO Thomas Oetterli tritt nach sechs Jahren an der Konzernspitze zurück.
Oetterli und der Verwaltungsrat hätten sich auf den Rücktritt geeinigt, teilte das Unternehmen am Freitag nach Börsenschluss mit. Nach zwölf Jahren in der Konzernleitung und davon sechs Jahren als CEO sei es an der Zeit, die operative Führung weiterzugeben, wird Oetterli in der Mitteilung zitiert.
Napoli hat neu zwei Hüte an
Napoli, der das Unternehmen bereits von 2014 bis im Frühjahr 2016 als CEO geleitet hatte, wird damit künftig in einer Doppelrolle an der Spitze von Schindler stehen. Oetterli wird in der Mitteilung verdankt. Er werde weiterhin als Berater des Aufsichts- und Strategieausschusses arbeiten.
«Die vielfältigen Herausforderungen, die sich aus einem immer komplexeren Umfeld ergeben, verlangen nach höchster organisatorischer Agilität und Effizienz», erklärte Napoli in der Mitteilung. Die Organisation von Schindler werde nun so verschlankt, damit Defizite in der Wettbewerbsfähigkeit noch schneller angegangen werden könnten.
Doppelmandat für 2-3 Jahre
Diese «Defizite in der Wettbewerbsfähigkeit» hat Schindler bereits vor einem Jahr mit der Initiative «Top-Speed-23» adressiert. «Silvio Napoli wird sicherlich die Initiative zu Ende begleiten», sagte eine Sprecherin auf Anfrage von AWP. Daher werde sein Doppelmandat als CEO und VR-Präsident «für eine gewisse Zeit» Bestand haben. Dabei sei von einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren auszugehen.
Auf den abrupten Übergang angesprochen - die Stabsübergabe tritt bereits am morgigen 22. Januar 2022 in Kraft - erklärte die Sprecherin: «Es gab keine Differenzen, die zur Trennung geführt hätten.»
Gleichzeitig hat Schindler den stellvertretenden CEO Paolo Compagna zusätzlich zum Chief Operating Officer ernannt. Compagna ist seit 2015 Mitglied der Konzernleitung und war bisher verantwortlich für die Region «Europa-Nord». Diese wird künftig von Meinolf Pohle geleitet.
Schindler wird Mitte Februar die Jahreszahlen 2021 vorlegen.
(awp/mbü)