Über den physischen Kryptohandel mit Bitcoin oder Ethereum hinaus können Anleger auch börsengehandelte Produkte wie etwa ETF oder ETN, Derivate wie CFD oder Aktien von Kryptounternehmen in ihre Depots legen, um an der Entwicklung des Kryptosektors teilzuhaben. Hier kommt es allerdings auf Ihren Anbieter an, da beispielsweise Bitcoin-ETF nur begrenzt handelbar sind.

Der erste im vergangenen Oktober zugelassene US-Bitcoin-ETF des Anbieters ProShares, BITO, basiert auf sogenannten Bitcoin-Future-Kontrakten, die den zukünftigen Kurs des Bitcoin widerspiegeln. Für Anleger ist das transparent, da Terminkontrakte an regulierten Handelsplätzen gehandelt werden. Zu beachten ist, dass Sie nicht an der Wertentwicklung sogenannter «Spotpreise», also am «echten» Bitcoin-Kurs partizipieren.    

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Trotzdem dürfte mit der Lancierung eines Bitcoin-ETF auf US-amerikanischen Grund und Boden die Tür für weitere Krypto-spezifische Produkte aufgestossen worden sein. Die Zulassung eines klassischen Krypto-ETF in den USA scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Nachbar Kanada ist da schon weiter und hat bereits erste «echte» Bitcoin-ETF zugelassen.

Über den Autor

Timo Emden ist Marktexperte für die IG Group.

In Europa können Investoren seit Anfang 2019 mithilfe von Exchange Traded Products (ETP) an der Wertentwicklung diverser Krypto-Assets partizipieren. Börsengehandelte Schuldverschreibungen wie Exchange Traded Notes (ETN) werden an einer regulierten Börse gehandelt, ähneln ETF, bilden den Kurs nahezu eins zu eins ab, unterscheiden sich aber in der rechtlichen Hülle im Vergleich zu ETF.    

Coinbase öffnet die Tür

Via einen Contract for Differences (CFD) können Sie nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse setzen und sich in turbulenten Marktphasen kapitaleffizient absichern, indem Sie die Gegenposition einnehmen. IG Bank bietet beispielsweise den sogenannten Crypto 10 Index an, der sich aus insgesamt zehn verschiedenen Krypto-Assets zusammensetzt und damit breit diversifiziert ist.    

Nicht zuletzt durch den im Frühjahr 2021 vollzogenen Börsengang der US-Handelsplattform Coinbase können Bitcoin und Co. nicht mehr länger von der Wall Street ignoriert werden. Gleichzeitig bietet der Börsengang Chancen für Anleger, via Anteilscheine an der Wertentwicklung von Krypto-Assets zu partizipieren, ohne physische Assets besitzen zu müssen.    

Der Blick auf Werte aus Teilbereichen der Kryptobranche wie der Mining-Industrie kann sich ebenfalls lohnen. Hierzu zählen klassische Mining-Unternehmen, die sich auf das Herstellen von Krypto-Assets spezialisiert haben, aber auch Hardware-Anbieter, insbesondere von Grafikkarten.    

Anleger sollten jedoch nicht in die klassische Gebührenfalle tappen: In der Regel erheben Anbieter von ETP oder CFD laufende Gebühren, die Ihren potenziellen Ertrag schmälern können. Beim klassischen physischen Investment müssen Sie im Normalfall lediglich einmalige Kauf- bzw. Verkaufsgebühren bezahlen. Auf der Gegenseite laufen Sie bei nichtphysischen Produkten nicht Gefahr, den sogenannten Private Key für die Assets zu verlieren. Dieses Risiko tragen Sie jedoch im Falle eines physischen Investments, das weiteres Wissen erforderlich macht.    

Wiederkehrende Käufe für langfristigen Aufbau  

Wiederkehrende Käufe können als ein sinnvolles Vehikel für den langfristigen Vermögensaufbau fungieren. Mithilfe von turnusmässigen Käufen können Sie durch im Vorfeld festgelegte Zeitpunkte vom sogenannten «Durchschnittskosteneffekt» profitieren. In der Regel eignet sich ein Sparplan für Börseneinsteiger, da diese das Risiko oft schwer kalkulieren können.    

Das sind die Gründe für den Bitcoin-Einbruch

Der Jahresstart verlief für Bitcoin und Co. harzig – und in den letzten 24 Stunden hat sich der Rückgang noch verschärft. Was ist da los? Die Analyse (Abo).

Die Anwendung des Durchschnittskosteneffekts bringt jedoch auch Nachteile mit sich. In einem fallenden Markt ist dieser nahezu wirkungslos. Bei steigenden Kursen und bei gleichbleibender Sparrate sind entsprechend nur wenige Anteile erwerbbar. Eine Garantie für einen Vorteil gibt es im Vergleich zur Einmalanlage ausdrücklich nicht.    

Festzuhalten bleibt, dass die Entscheidung über die Art und Weise eines Investments in Bitcoin und Co. bei Ihnen allein liegt. Von hoher Bedeutung sind in diesem Kontext Ihr Anlagehorizont sowie Ihr persönliches Risikoprofil. Die damit im Zusammenhang stehenden Risiken sowie anfallenden Kosten gilt es sorgfältig abzuwägen. Auch das erforderliche technische Know-how wie etwa das Verwahren von Krypto-Assets sollten Sie beachten.    

Ein Investment über den Tellerrand hinaus in Kryptounternehmen kann ein Depot abrunden. Via den Durchschnittskosteneffekt können Sie Ihr Portfolio zwar strategisch neu ausrichten – eine Erfolgsgarantie besteht allerdings nicht. Gerade im Kryptobereich sollten Sie sich jederzeit das Risiko eines Totalverlusts vor Augen halten.  

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