Der «Fear & Greed Index» von CNN ist tiefrot. Oder tief, je nachdem, wie man ihn beschreibt. Der Index hat 100 Punkte. Null heisst «extreme Furcht» und ist grafisch rot angezeigt, 100 «extreme Gier» und ist grün eingefärbt. Dazwischen variieren die Farben.

Im Moment zeigt dieses Sentiment-Barometer 22 Punkte an. Vor genau einer Woche, also einen Tag nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine, lag der Stand bei 25. Vor einem Monat wiederum bei 34, was im Bereich «Furcht», aber nicht «extreme Furcht» liegt. Vor einem Jahr zeigte der Fear & Greed Index mit 52 Punkten auf «neutral». 

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Der Index setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Insgesamt sieben Aspekte stellen die mentale Furcht-Gier-Konstellation an den Märkten fest. 

Fear & Greed Index

Der Fear & Greed Index ist tiefrot.

Quelle: CNN

Die höheren Spreads bei Junk-Bonds deuten an, dass die Risikoaversion gestiegen ist: Ein Punkt für «Fear». Ein im Zwei-Jahres-Rückblick erhöhtes Level an Put-Wetten ist ein weiteres Indiz für mehr Furcht. Die Tatsache, dass die Zahl der 52-Wochen-Tiefs die Zahl der 52-Wochen-Hochs an der New Yorker Börse übertrifft, deutet gar auf «extreme Furcht» hin, genauso wie das Ausmass an Volatilität sowie der Anteil, der das Volumen an fallenden Aktien am US-Markt hat. 

Bonds haben überperformt

Und: Ein Anzeichen für grosse Befürchtungen am Markt ist auch die Nachfrage nach den als sicherer geltenden Anleihen. In den vergangenen 20 Handelstagen haben Bonds gegenüber Aktien am US-Markt mit 4,21 Prozentpunkten überperformt. Das düstere Bild wird komplettiert durch die Beobachtung, dass der S&P 500 3,91 Prozent unter seinem 125-Tage-Durchschnitt gehandelt wird. 

er Fear & Greed Index in den vergangenen drei Jahren

Der Fear & Greed Index in den vergangenen drei Jahren.

Quelle: CNN

Der Einsatz des Fear & Greed Index' für Anlageentscheidungen ist umstritten. Buy-and-Hold-Investoren sagen, er sei eine weitgehend unnötige Ablenkung. Allerdings zeigt der Index auch ein Sentiment. Nicht nur die «Furcht»-, auch die «Gier»-Seite des Index hilft, Gefahrenmomente am Markt anzuzeigen. Zu viel Gier sollte seriösere Anlegerinnen und Anleger vorsichtig stimmen. 

Die grösste durch den Index abgebildete Gier wurde in den drei vergangenen Jahren Anfang 2020 gemessen, während einer sehr optimistischen Marktlage, noch vor Beginn der Coronapandemie. Einen Tiefpunkt unter 20 Punkten erreichte das Barometer, nachdem Covid-19 im Februar und März 2020 zur globalen Pandemie wurde. 

(cash)

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