Das Core-Portfolio soll zum grossen Teil den Markt spiegeln, also eine Art Weltaktien-Portfolio sein. Die Anlagen in diesem Portfolio sollen eher selten umgeschichtet werden. Die Portfolio-Zusammensetzung sollte relativ konstant bleiben. Da es eine Art Weltaktien-Portfolio abbildet, bietet es am meisten Diversifikation, was die Kursschwankungen mindern sollte.
Das Core-Portfolio soll in Fonds investiert sein. Es sind sowohl aktive als auch passive Fonds möglich. Der grösste Teil soll in passiv verwalteten Fonds angelegt sein. Diese bilden einen Aktienindex ab, und es gibt keinen Fondsmanager, der aktiv versucht, die besten Aktien auszuwählen. Der Grund für das Übergewicht der passiv verwalteten Fonds im Core-Portfolio: Die Wissenschaft hat immer wieder gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die passiven Fonds besser abschneiden als die allermeisten aktiv verwalteten Fonds, wo ein Fondsmanager aktiv die besten Titel für eine Investition auswählt.
Der grösste Teil ist in den Fonds Vanguard FTSE All World ETF investiert. Er investiert weltweit in Aktien und ist in Schweizer Franken handelbar, was Währungswechselkosten erspart.
Zum Vanguard FTSE All World ETF haben wir ein Pendant mit ethischem Filter dazugenommen, den Vanguard ESG International Stocks. Er ist in Firmen ausserhalb der USA investiert, die gewissen ethischen Kriterien genügen. So werden etwa Firmen der folgenden Branchen ausgeschlossen: Waffen, Tabak, Alkohol, fossile Brennstoffe, Geldspiele, Nuklear- und Pornoindustrie. Ausgeschlossen sind zudem Aktien von Unternehmen, die bestimmte Prinzipien der Vereinten Nationen nicht einhalten, und Unternehmen, die bestimmte Diversity-Kriterien nicht erfüllen.
Dazu kommen drei aktiv verwaltete Fonds mit kleineren Anteilen im Portfolio. Das sind der Xtrackers SICAV – Xtrackers Portfolio UCITS ETF, der ARK Innovation ETF und der Fundsmith Equity Fund.
Der Portfolio ETF ist ein Tipp von Thorsten Hens, der Finanzprofessor an der Universität Zürich ist. Der ETF ist sehr breit gestreut in über 950 Aktien und über 150 Obligationen von guter Bonität investiert. Das Vermögen soll nach dem neusten Stand der wissenschaftlichen Forschung investiert werden. Der Fonds soll sich besonders für einen langfristigen Vermögensaufbau eignen. Bisher hat das relativ gut funktioniert.
Der ARK Innovation Fund ETF wird von Cathie Wood, der derzeit weltweit bekanntesten Vermögensverwalterin, geführt. Berühmt geworden ist sie unter anderem als sehr frühe Investorin beim Elektroautokonzern Tesla. Dem prognostizierte sie eine Kurs-Verhundertfachung, als die meisten anderen noch glaubten, Tesla hätte gegen die grossen Autokonzerne keine Chance. Sie wurde dafür ausgelacht und hatte am Schluss recht. Mit ihrem Innovation Fund investiert sie hauptsächlich in Firmen mit grossartigen Wachstumsaussichten. In den vergangenen fünf Jahren lief das so aussergewöhnlich gut, dass ihr Fonds über 30 Prozent Rendite pro Jahr schaffte. Allerdings hatte sie in jüngster Zeit einige Probleme, da ihre Titel im Fonds dieses Jahr stark an Wert einbüssten. Das brachte den Kurs des Fonds etwas herunter, was auch eine Einstiegschance sein kann. Mit dem Fonds ist im Core-Portfolio die Möglichkeit vorhanden, mit innovativen Firmen überdurchschnittliche Wertgewinne zu erzielen.
Mit dem kleinsten Startkapital im Core-Portfolio notiert der Fundsmith Equity Fund. Er wird vom britischen Vermögensverwalter Terry Smith verwaltet. In den vergangenen zehn Jahren war er mit seinem Fonds aussergewöhnlich erfolgreich. Er sagt von sich selber, er habe sich selbstständig gemacht, weil die Vermögensverwalter-Branche grundsätzlich kaputt sei, sich mehr um die eigenen Einkommen als um die Vermögensvermehrung für die Kunden kümmere. Smith ist auf jeden Fall ein Querkopf.
Er investiert weltweit in rund zwei Dutzend Firmen, die langfristig hohe
Wachstumsaussichten haben. Darunter sind etwa Paypal, Microsoft, L’Oréal, Estée Lauder und Intuit. Smith versucht so wenig wie möglich zu handeln, also zu Aktien zu kaufen und zu verkaufen. Das heisst, er behält Titel, die er gekauft hat, in der Regel sehr lange. In einige Branchen will er nie investieren, weil diese keine Werte schaffen würden. Dazu gehören etwa Banken, Versicherungen, Öl- und Gasfirmen, Rohstoffgesellschaften, Luftfahrtgesellschaften, Immobilienfirmen sowie Chemie- und Baukonzerne.
Wer den Core-Satelite-Anlageansatz mit seinem langfristig, frei verfügbaren Vermögen verfolgt, sollte den grössten Teil davon in das Core-Portfolio investieren. Ein Anteil von 80 bis 90 Prozent wäre zu empfehlen.
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Veröffentlicht am 04.06.2021 - 15:09 Uhr
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