Die Kartelluntersuchung hat die Europäische Kommission nun mit Geldbussen gegen fünf Banken abgeschlossen. Die Credit Suisse wurde in einem ordentlichen Verfahren mit der Geldbusse belegt. Gegen drei Banken, die sich zu einem Vergleich entschlossen haben - und zwar Barclays, RBS und HSBC - wurde eine Geldbusse in Höhe von insgesamt 261 Millionen Euro verhängt, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Der UBS hingegen wurde die Geldbusse, die insgesamt etwa 94 Millionen Euro betragen hätte, vollständig erlassen, da sie die Kommission über die Kartelle informiert hatte. Die Bussen von Barclays, RBS und HSBC wurden wegen der Kooperation ermässigt.
Da die Credit Suisse nicht kooperierte, kamen ihr "keine einschlägigen Ermässigungen" zugute. Die Schweizer Bank erhielt aber eine Ermässigung von 4 Prozent, "um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass sie nicht für alle Vorwürfe haftbar gemacht wird".
Absprachen über Online-Chat
Den verurteilten Instituten wird gemäss Untersuchung vorgeworfen, dass gewisse Händler, die für den Devisenkassahandel mit G10-Währungen der jeweiligen Banken zuständig waren, sensible Informationen und Handelsabsichten austauschten und ihre Handelsstrategien von Zeit zu Zeit über einen Online-Chatroom koordinierten.
"Mit der Abstimmung ihres Verhaltens haben die fünf Banken die Integrität des Finanzsektors auf Kosten der europäischen Wirtschaft und der europäischen Konsumenten untergraben", liess sich die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager zitieren. Mit dem Abschluss sei jetzt die sechste Kartelluntersuchung im Finanzsektor seit 2013 und der dritte Teil der Untersuchung zum Devisenkassamarkt abgeschlossen worden.
Die Credit Suisse wollte den Fall auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren. Von der UBS hiess es: "Dies ist eine Altlast, und die UBS war die erste Bank, die potenzielles Fehlverhalten meldete. Wir sind froh, diese Angelegenheit beigelegt zu haben."