UBS: 68 Milliarden Franken. Credit Suisse: 23,5 Miliarden Franken. So gross ist der Marktwert der beiden Schweizer Grossbanken. Oder genauer: der Unterschied des Wertes. Die positive Reaktion auf die Quartalsergebnisse der UBS und ihr optimistischer langfristiger Ausblick trugen dazu bei, den Vorsprung gegenüber Hauptrivalin am Zürcher Paradeplatz auf ein Niveau auszubauen, das zuletzt 2007 erreicht worden war.
Also vor der globalen Finanzkrise, welche bekanntlich auch stark eine UBS-Krise war.
Die Aktien der UBS sprangen am Dienstag um ganze 7,6 Prozent nach oben, während die CS-Aktie im Einklang mit dem Gesamtmarkt um 1,3 Prozent stieg.
Während die Titel der Credit Suisse unter der Last eines Abhörskandals, herber Verluste durch den Zusammenbruch von Archegos Capital Management und Greensill Capital sowie dem abrupten Abgang des neuen VR-Präsidenten ins Straucheln geraten sind, erreichen die Aktien von UBS nun ein Vierjahreshoch.
Angeheit wurde dies, weil die UBS am Dienstag ihr Aktienrückkauf-Programm erhöhte und wichtige Gewinn- und Effizienzziele anhob. Zuvor führten steigende Kapitalmarkt- und Handelserträge bei der Investmentbank zu besseren Ergebnissen, als erwartet worden waren.
Die Credit Suisse hat die Ergebnisse für das erste Quartal noch nicht publiziert – Veröffentlichungstermin ist Donnerstag, 10. Februar 2022; in der letzten Woche setzte sie aber bereits eine Gewinnwarnung ab. Sie meldete, dass sie nochmals 500 Millionen Dollar als «Rückstellungen für bedeutende Rechtsstreitigkeiten» vorsieht. Experten vermuten nun, dass das vierte CS-Quartal mit einem Verlust im Bereich von 1,6 Milliarden Franken abschloss. Was fürs ganze Jahr 2021 einen Reinverlust in Milliardenhöhe bedeuten könnte.
Die CS-Aktie hat im laufenden Jahr gut 2 Prozent verloren. Sie entwickelte sich damit deutlich schlechter als der Stoxx 600 Bank Index, also das globale Branchen-Barometer: Dieses verbuchte einen Zuwachs von etwa 9 Prozent. Die UBS-Aktie legte seit Anfang 2022 um gut 10 Prozent zu.
(«Bloomberg», rap)