Das immense Wachstum der Elektroautoindustrie hat ganz offensichtlich die breite Aufmerksamkeit der Investoren auf sich gezogen. Viele E-Automobil-Aktien haben sich in den letzten Jahren deshalb extrem gut entwickelt.

Dennoch scheinen viele Analysten und Investoren die wirklichen Chancen im Bereich der Elektrofahrzeuge noch nicht erkannt zu haben. Was übersehen sie?  

Wer wirklich verdient  

Es gibt heute über eine Milliarde Autos auf den Strassen. Einen wiederkehrenden Einkommensstrom generieren dabei allem voran Tankstellen, Reparaturwerkstätten und Versicherungsunternehmen, nicht jedoch der Hersteller. Dessen Beziehung zum Kunden endet, sobald das Auto vom Parkplatz gefahren wird.

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Doch diese Beziehung ist gerade dabei, sich radikal zu ändern.  

Über den Autor

N. Owuraka Koney ist Aktienanalyst bei Jennison Associates, wo er seit 2007 tätig ist. Zuvor arbeitete er als Equity Research Associate für den Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungssektor bei der UBS. Owuraka hat einen Bachelor of Arts in Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaften des Williams College.  

Mit vollständig vernetzten Elektrofahrzeugen und autonomen Fahrzeugen können Automobilhersteller über die Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren Einnahmen generieren. Autos werden sozusagen zu iPhones auf Rädern.

Wie bei der Entwicklung vom Klapphandy zum Smartphone kann der Hersteller auf der Plattform nunmehr Dienste aufbauen oder laufende Abonnemente vertreiben. So betreibt der Hersteller die Ladestation selbst, verwandelt die Werkstatt in ein hauseigenes Service-Center und stellt die Versicherung über die Telematik des Autos bereit.  

Einnahmen über die gesamte Lebensdauer  

Dies kann einen grundlegenden Wandel in der Branche bedeuten mit weitreichenden Auswirkungen von der Preisgestaltung bis hin zur Wettbewerbsdynamik.  

Ein Beispiel: Ein Unternehmen verkauft zehn Millionen Autos pro Jahr, alle elektrisch oder mit Verbrennungsmotor, aber ohne die notwendige Hardware zur vollständigen Vernetzung oder zum autonomen Fahren – sozusagen Klapphandys, deren Ertragspotenzial am Tag der Anschaffung grösstenteils erschöpft ist.  

Ein anderes Unternehmen verkauft zwar nur eine Million Autos pro Jahr, jedoch sind diese allesamt elektrisch, voll vernetzt, mit der Hardware für volle Autonomie – sozusagen Smartphones, die über die gesamte Lebensdauer hinweg attraktive Einnahmeströme generieren. Allein schon deswegen kann das vermeintlich kleinere Unternehmen für Investoren deutlich wertvoller sein.

Qualität statt Quantität    

Denn es kommt in Zukunft nicht mehr darauf an, wie viele Autos man baut. Es kommt darauf an, wie viele intelligente, vollständig vernetzte Autos der Hersteller produziert. Es ist dieser Punkt, der das langfristige Monetarisierungspotenzial ausmachen wird.

Es braucht also künftig nicht mehr nur Unternehmen, die ein attraktives Produkt mit ansprechendem Design und Zugang zu Kapital haben. Vielmehr müssen Investoren jene Unternehmen identifizieren, die über die grösste Basis an langfristig monetarisierbaren Anlagen verfügen, da diese Unternehmen ein deutlich höheres Potenzial für wiederkehrende Einnahmen und Gewinnströme haben.    

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