Das Alzheimer-Medikament Aduhelm des US-Biotechkonzerns Biogen kommt womöglich nicht in Europa auf den Markt. Ein Gremium der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA sprach sich am Mittwoch zunächst gegen eine Zulassung des Mittels aus. Seine formelle Entscheidung wird im Dezember erwartet. Die EMA ist an diese Empfehlung zwar nicht gebunden, richtet sich danach aber normalerweise.

Die Zulassung des umstrittenen Medikaments in den USA hatte im Juni für Schlagzeilen gesorgt. Dort hatte die Arzneimittelbehörde FDA grünes Licht gegeben, obwohl sich zuvor ein Beratergremium dagegen ausgesprochen hatte. Das Geschäft mit dem Alzheimer-Mittel läuft seither aber nur schleppend.

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Die Therapie wurde von der Zürcher Neurimmune mitentwickelt.

Eiweissablagerungen beseitigen

Mit Aduhelm war erstmals ein Medikament zur Behandlung einer zugrundeliegenden Ursache der Nervenkrankheit zugelassen worden. Es zielt darauf ab, Beta-Amyloid - eine der beiden für Alzheimer charakteristischen Eiweissablagerungen - aus den Gehirnen der Patienten in einem frühen Stadium der Krankheit zu beseitigen.

Nach Angaben der FDA zeigten die klinischen Studien mit dem Mittel eine erhebliche Verringerung der Ablagerungen. Bei einigen Patienten trat aber eine potenziell gefährliche Hirnschwellung auf. Andere Experten zeigten sich skeptisch, ob Aduhelm den kognitiven Verfall wirklich bremsen kann.

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(reuters/gku)