Auch die Futures für die Wall Street werden aktuell deutlich tiefer gestellt. Damit würden die Märkte einen Grossteil ihrer Erholung vom vergangenen Freitag zunichtemachen und ihre ausgeprägten Schwankungen seit Ausbruch des Krieges am vergangenen Donnerstag fortsetzen.
Am Wochenende haben die USA zusammen mit der EU und Kanada weitere Sanktionen gegen Russland beschlossen wie etwa den Ausschluss einiger russischer Banken aus dem Zahlungssystem Swift und das Einfrieren des Zugangs der russischen Zentralbank zu ihren im Westen gehaltenen Devisenreserven. Im Gegenzug hat der russische Präsident Wladimir Putin mitgeteilt, die Atomstreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen. Vor diesem Hintergrund wirke die Börsenerholung vom vergangenen Freitag verfrüht. "Niemand ist so naiv, zu glauben, dass dieser Konflikt vorbei ist und nicht weiter eskalieren kann", kommentiert ein Händler.
Aktuell deuten sich laut Indikation vom Broker IG Eröffnungsverluste von mehr als 2 Prozent an. Auch der Deutsche DAX oder der französische Cac-40 werden erneut deutlich tiefer erwartet. Für den US-Index Dow Jones sacken die Futures aktuell um etwa 500 Punkte ab.
Gleichzeitig ziehen die Ölpreise erneut an. So klettert der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent wieder über die Marke von 100 Dollar, nachdem er am Freitag unter diesen Wert gefallen war. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuert sich um knapp sechs Prozent. Am Freitag waren die Preise für Öl wegen der vagen Hoffnung auf Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine etwas unter Druck geraten, nachdem sie am Donnerstag infolge des russischen Angriffs auf Mehrjahreshochs geklettert waren.
Dass Investoren erneut die Flucht in sichere Häfen angetreten sind, zeigt sich auch am Devisenmarkt. So ist der Schweizer Franken neben dem japanischen Yen und dem US-Dollar erneut im Aufwind.