Der Online-Boom während der Corona-Pandemie und sprudelnde Werbeeinnahmen haben Google im Schlussquartal kräftig Rückenwind verliehen. Der Umsatz sprang um ein Drittel auf 75,3 Milliarden Dollar in die Höhe, wie der Google-Mutterkonzern Alphabet am Dienstag mitteilte. Der Gewinn legte um 35 Prozent auf 20,6 Milliarden Dollar zu.

Es war der vierte Rekordüberschuss in Folge. Damit übertraf der weltweit grösste Suchmaschinenbetreiber die Erwartungen von Analysten. Die Aktien schossen im nachbörslichen Handel um mehr als sieben Prozent in die Höhe. Auch die Titel von Meta, Twitter und Snap nahmen Fahrt auf.

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Alphabet kündigte auch einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 20 an. Das wird das Papier leichter handelbar machen, nachdem der Kurs zuletzt über 2700 Dollar lag.

Werbeeinnahmen und Cloud

Alphabet-Finanzchefin Ruth Porat führte die Zuwächse im vergangenen Quartal auf steigende Werbeeinnahmen und Erlöse in der Cloud zurück. Google profitiert unter anderem davon, dass viele Menschen in der Pandemie mehr Zeit im Internet verbringen und dort einkaufen. Weltweit verkauft keine Firma so viele Anzeigen im Internet wie Google.

Zudem kommt dem Konzern zu Gute, dass viele Menschen wegen der Pandemie im Büro und von zu Hause arbeiten. Damit Daten überall verfügbar sind, benötigen Firmen und Privatleute mehr Speicherplatz und Anwendungen in der Cloud. Auch der Softwarekonzern Microsoft profitiert davon. Alphabet verdiente in der Cloud-Sparte im vierten Quartal mit 5,5 Milliarden Dollar 45 Prozent mehr.

Zahlreiche Klagen

Die Werbeeinnahmen von Google legten um ein Drittel auf 61,2 Milliarden Dollar zu - deutlich stärker als erwartet. Der Hauptrivale Meta Platforms, Eigentümer von Facebook, gibt am Mittwoch seine Ergebnisse bekannt.

Konzerne wie Amazon und ByteDance mit seinem Videodienst TikTok versuchen, Google in letzter Zeit verstärkt Werbeeinnahmen abzujagen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich der Trend in den kommenden Jahren fortsetzt, allerdings sehen sie die führende Marktposition von Google nicht bedroht. Wegen des Verdachts von Wettbewerbsverzerrung wird Google mit zahlreichen Klagen überzogen. Das EU-Parlament will sämtliche grosse Tech-Konzerne künftig strenger regulieren.

(reuters/gku)