Auch wenn der Klimawandel den fossilen Brennstoffen seitens der Gesetzgebung und Politik früher oder später den Gar ausmachen dürfte: Das wird doch noch lange dauern und trotz verstärkter Forderungen nach einem globalen Aus für Öl und Gas steigt der Preis für schwarzes Gold und steigt und steigt.
Zwar gab es bei der Ölsorte aus der Nordsee – Brent – in den letzten Tagen einen kleinen Kursrücksetzer. Doch Brent ist jetzt so teuer wie zuletzt vor drei Jahren und das Umfeld könnte noch höhere Notierungen mit sich bringen. Durch verschärfte Umweltauflagen und der Forderung nach Klimaneutralität mit null CO2-Ausstoss sind Ölkonzerne unter Druck.
Ölmultis und OPEC stehen auf Förderbremse
Die US-Ölmultis Exxon Mobil und Chevron haben nun angekündigt, dass sie ihre Investitionen stark kürzen und künftig nur noch die vielversprechendsten Projekte entwickeln wollen. Gleichzeitig stehen die OPEC-Länder auf der Förderbremse. Das Ölkartell und assoziierte Ölstaaten wie Russland erhöhen die Förderung nicht so stark wie erwartet. Da aber wegen des globalen Wirtschaftsaufschwungs die Nachfrage nach schwarzem Gold trotz aller Klimadiskussion enorm ist, könnte der Preis für Öl noch zulegen.
Dieser Text beschreibt die jüngsten Entwicklungen im HZ-Trader-Portfolio der HZ Musterportfolios.
Wir setzen jetzt aber nicht mit einem spekulativen Hebelprodukt auf noch höhere Ölpreise, sondern greifen zu einem Partizipationszertifikat auf Ölsorte Brent. Das Produkt macht Preisbewegungen auf den jeweiligen Brent-Future im Verhältnis 1:1 mit. Immerhin: Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Betrachtet man den langfristigen Brent-Chart, so zeigt sich dort in den letzten zehn Jahren fast in jedem Jahr im zweiten Halbjahr gegen Winter hin ein erhöhtes Preisniveau. Zusammen mit diesem Wintereffekt und der hohen Nachfrage nach Öl im Rahmen der globalen Konjunkturerholung könnte Brent möglicherweise in einigen Monaten den Widerstand im Bereich zwischen 80 und 85 Dollar knacken und dann in Richtung 100 Dollar hochmarschieren.
Ausstieg bei Sika und Gold
Wir steigen dagegen jetzt beim Sika-Put aus. Die Aktie des Chemie-Spezialisten ist wider Erwarten nicht am Widerstand bei der psychologischen 300-CHF-Marke gescheitert und zurückgefallen, sondern durch die Hürde wie ein Messer durch warme Butter weiter hochgelaufen. Dabei ist der Titel mit einem KGV im mittleren zweistelligen Bereich alles andere als günstig. Aber Kurse lassen sich eben nicht voraussagen.
Auch beim Call auf Gold ziehen wir jetzt die Bremse. Das Edelmetall ist seit Anfang August fast wie im freien Fall und könnte charttechnisch betrachtet sogar noch auf die 1700 Dollar je Unze zurückkommen. Möglicherweise werden wir dieses Preisniveau dann aber zum Kauf eines alternativen Calls oder auch weniger riskanten Partizipationszertifikats nutzen.