Die Bank Julius Bär reagiert auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Der Belehnungswert von russischen Vermögenswerten, einschliesslich solcher, die an Märkten ausserhalb Russlands gehandelt werden, wurde im Februar 2022 auf null reduziert, wie die Bank am Montag mitteilte.
Zudem werde die Julius Bär alle nationalen sowie internationalen Sanktionen mittragen, heisst es weiter. Die Bank nehme somit keine neuen Kunden mit russischem Wohnsitz mehr auf. Aktuell habe die Gruppe Kreditengagements gegenüber einer niedrigen einstelligen Anzahl von Personen, die den kürzlich eingeführten Sanktionen unterliegen würden.
Dieses Engagement umfasse Hypothekarkredite zu konservativen Beleihungswerten für Wohnimmobilien an Standorten in Westeuropa sowie ein marginales Lombardkreditengagement, das vollständig durch verpfändete flüssige Vermögenswerte besichert sei, teilte die Bank weiter mit.
Der Chef des Vermögensverwalters Julius Bär, Philipp Rickenbacher, hat im Geschäftsjahr 2021 wieder mehr verdient. Der Lohn des CEOs beläuft sich auf 6,53 Millionen Franken gegenüber 5,89 Millionen im Vorjahr.
Der Lohn Rickenbachers setzt sich zusammen aus dem Basissalär von 1,50 Millionen Franken, Beiträgen in die Pensionskasse in Höhe von 0,53 Millionen sowie variablen Entschädigungen im Umfang von 4,50 Millionen, wie aus dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht.
Die Mitglieder der Geschäftsleitung verdienten insgesamt 35,47 Millionen Franken gegenüber 32,05 Millionen im Vorjahr. Und auch die Verwaltungsräte erhielten für das Geschäftsjahr 2021 wieder etwas mehr Lohn: Dieser stieg auf 3,91 Millionen Franken von 3,76 Franken im Vorjahr. Dabei verdiente Präsident Romeo Lacher mit 1,12 Millionen Franken am meisten.
(awp/mbü)
Millionenspende an das Rote Kreuz
Zum 31. Dezember 2021 belief sich der Nettovermögenswert der Beratungstochter von Julius Bär in Moskau derweil auf 0,4 Millionen Franken. Die Gruppe reduziere ihre lokalen Aktivitäten und gewährleiste gleichzeitig die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter, heisst es weiter.
Zudem habe die Bank 2 Millionen Franken an das Schweizerische Rote Kreuz in Moldawien und Polen gespendet. «Ich glaube, ich spreche für alle meine Kolleginnen und Kollegen bei Julius Bär, wenn ich meine Trauer und meine Sorge um die Betroffenen dieses entsetzlichen Angriffs zum Ausdruck bringe», wurde CEO Philip Rickenbacher in der Meldung zitiert.
(awp/mbü)