Die verwalteten Vermögen (Assets under Management AuM) lagen per Ende April noch bei 457 Milliarden Franken gegenüber 482 Milliarden Franken per Ende 2021, wie die Zürcher Vermögensverwaltungsbank am Donnerstag mitteilte. Der Rückgang sei vor allem auf die negative Marktentwicklung, Unternehmensveräusserungen und den Abbau von Fremdfinanzierungen durch Kunden zurückzuführen.
Aus der Veräusserung der Wergen & Partner sowie der Dekonsolidierung der NSC Asesores resultierte ein Effekt von rund 5 Milliarden Franken. Weil die Kunden das Risikos in ihren Anlageportfolios verringerten und die Fremdfinanzierung abbauten, flossen zudem unter dem Strich 2,7 Milliarden Franken ab. Vor Jahresfrist hatte noch ein Neugeldzufluss in Höhe von 4 Prozent der verwalteten Vermögen resultiert.
Ende April 2022 entfielen rund 1,6 Prozent der von Julius Bär verwalteten Vermögen auf russische Personen, die weder im Europäischen Wirtschaftsraum noch in der Schweiz wohnhaft sind, wie die Bank weiter mitteilte.
Die Bank verdiente auf den verwalteten Vermögen dagegen mehr als noch im vergangenen Geschäftsjahr. Die Bruttomarge lag in den ersten vier Monaten "nahe bei 85 Basispunkten" (BP) nach 82 BP im Gesamtjahr 2021. So habe sich die Kundenaktivität im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte wieder verbessert.
Die Verbesserungen der Bruttomarge kamen auch der adjustierte Cost/Income Ratio zugute. Diese belief sich auf "63 Prozent", eine Verbesserung gegenüber den knapp 67 Prozent im zweiten Halbjahr 2021.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Julius Bär die Prognosen der Analysten bezüglich der verwalteten Vermögen nicht erreicht, diese hatten zudem einen positiven Netto-Neugeldzufluss erwartet. Die Bruttomarge fiel dagegen etwas besser aus als erwartet.
Die Vermögensverwaltungsbank hat zudem ihre Ziele für die neue Strategieperiode 2023 bis 202. vorgestellt. Dabei hat Julius Bär die mittelfristigen Ziele für die Gewinnmarge etwas nach oben geschraubt und will sich weiter auf Erträge "von hoher Qualität" und eine verbesserte Effizienz fokussieren.