Die Aussicht auf eine milliardenschwere Platzierung von Tesla-Aktien durch Firmenchef Elon Musk macht Anleger nervös. Die Titel des Elektroautobauers fielen am Montag im vorbörslichen US-Geschäft zeitweise um 6,4 Prozent auf 1144 Dollar, so stark wie zuletzt vor einem halben Jahr.
«Der Kursrutsch wird aber nicht lange andauern», prognostizierte Analyst David Madden vom Brokerhaus Equiti Capital. Tesla habe sich bislang jedes Mal rasch von solchen Rückschlägen erholt.
Die Twitter-Gemeinde votiert
Musk hatte auf Twitter darüber abstimmen lassen, ob er ein Zehntel seines 23-prozentigen Anteils an Tesla verkaufen solle. Die Mehrheit der rund 3,5 Millionen Teilnehmer war dafür. Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge würde Musk bei diesem Deal etwa 21 Milliarden Dollar einnehmen.
«Aktionäre des E-Autobauers stellen sich nun die Frage, ob er dieses Geschäft über die Börse oder ausserbörslich abwickelt», sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. «Bei letzterem könnte ein neuer Grossaktionär bei Tesla ins Spiel kommen. Wickelt Musk das Geschäft allerdings über die Börse ab, dürfte die Frage spannend sein, in welchem Zeitraum dieser Verkauf getätigt werden soll. Im besten Fall läge nur erst einmal ein Deckel auf dem Kurs, im schlechtesten Fall könnte die Aktie so schnell den Rückwärtsgang einlegen, wie sie zuvor gestiegen ist.»
Der Verkauf hat schon begonnen
«Musk hätte allerdings so oder so bald mit Verkäufen begonnen, um die Monster-Steuern auf seine Aktienoptionen zu begleichen», gab Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com, zu bedenken. Schliesslich erhalte er von Tesla kein Gehalt. Mit der Abstimmung behalte Musk die Deutungshoheit über diese Aktienplatzierung. «'Follower fordern Musk zum Verkauf von zehn Prozent seiner Anteile auf' klingt viel besser als 'Musk wirft zehn Prozent seiner Tesla-Aktien auf den Markt'.»
(reuters/mbü)