SFS überrascht kurz vor dem Jahresende mit einer Grossakquisition. Der Schweizer Metallverarbeiter übernimmt das deutsche Familienunternehmen Hoffmann SE mit Sitz in München. Finanziert wird die Transaktion zum Teil über eine Kapitalerhöhung.

Hoffmann, ein Systempartner für Qualitätswerkzeuge, hat mit rund 3000 Mitarbeitern in über 50 Ländern im Jahr 2021 einen Umsatz von rund 1 Milliarde Euro erwirtschaftet, heisst es in der Mitteilung vom Mittwoch. Die beiden Firmen sind seit über 20 Jahren Partner, verbunden unter anderem durch die Kultur von Familienunternehmen.

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Zum Vergleich: SFS selbst rechnet für 2021 mit einem Umsatz von rund 1,9 Milliarden Franken.

Für beide Unternehmen sollen sich attraktive Entwicklungsmöglichkeiten ergeben. Durch das Zusammengehen mit Hoffmann erreiche das Handelsgeschäft von SFS in einem Schritt internationale Dimension, so die Mitteilung weiter.

«Ein Quantensprung für SFS bezüglich Marktposition und Grösse», wird SFS-CEO Jens Breu zitiert. Zudem wird SFS mittelfristig Zugang zur neuen LogisticCity von Hoffmann in Nürnberg, dem grössten Werkzeug-Logistikzentrum Europas, erhalten.

Finanzierung und Personelles

Die Transaktion soll sich ab dem ersten Jahr positiv auf den Gewinn pro Aktie auswirken. Ein Abschluss wird im ersten Semester 2022 erwartet. Hoffmann wird als zweite Division im Segment Distribution & Logistics in die SFS Organisation aufgenommen. Nicht Teil des Deals ist derweil die E-Commerce-Tochter Contorion von Hoffmann. Sie sei auf ein anderes Kundensegment ausgerichtet, heisst es dazu.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Ein Teil des Kaufpreises wird aber in Form von SFS-Aktien entrichtet. Da die aktuellen Eigentümer von Hoffmann 100 Prozent der Aktien von Hoffmann in SFS einbringen, werden sie damit zu namhaften Aktionären von SFS.

Zu diesem Zweck beantragt der Verwaltungsrat an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 31. Januar 2022 eine Kapitalerhöhung in Höhe von nominal maximal 160'000 Franken. Dies soll unter Ausschluss der Bezugsrechte der bestehenden Aktionäre erfolgen. Nach dem Vollzug werden die Gründerfamilien von SFS, Huber und Stadler/Tschan, aber weiterhin mehr als 50 Prozent der SFS-Aktien halten.

Auch personell kommt es zu Veränderungen. So soll der heutige Vorstandsvorsitzende von Hoffmann, Martin Reichenecker, Mitglied der Konzernleitung von SFS werden. Zudem soll Peter Bauschatz, derzeit Aufsichtsratsvorsitzender von Hoffmann, in den SFS Verwaltungsrat gewählt werden.

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(reuters/mbü)