Nach einer Beschwerde von Amazon-Gründer Jeff Bezos hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa das Rennen um das erste kommerzielle Mondlandegerät nun doch noch einmal neu eröffnet. Bezos' Raumfahrtfirma Blue Origin hatte sich bei einer Mondlander-Ausschreibung der Nasa nicht gegen die Konkurrenzfirma SpaceX von Milliardär Elon Musk durchsetzen können.

Mit einer offiziellen Beschwerde dagegen hatten Blue Origin und die ebenfalls unterlegene Firma Dynetics zunächst keinen Erfolg. Trotzdem verkündete die Nasa am Mittwoch, dass nun doch noch Konkurrenzprodukte zum SpaceX-Mondlander gesucht würden. «Konkurrenz ist entscheidend für unseren Erfolg auf der Oberfläche des Mondes und darüber hinaus», sagte Nasa-Chef Bill Nelson bei einer Pressekonferenz.

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Auch andere Firmen können mitbieten

SpaceX sei weiter fest dabei, werde allerdings gebeten, seinen Vorschlag noch auszubauen. Zudem würden andere amerikanische Firmen um Vorschläge für einen zweiten Mondlander gebeten. Bezos hatte zuvor bereits versucht, die Nasa mit einem Geld-Angebot umzustimmen.

Blue Origin würde die Kosten von bis zu zwei Milliarden Dollar für Entwicklung und Herstellung des Mondlandegeräts übernehmen, wenn die Firma noch einmal gegen Konkurrent SpaceX antreten dürfe, hatte der Amazon-Gründer in einem offenen Brief geschrieben. Die Nasa hatte darauf zunächst zumindest öffentlich nicht reagiert.

Raumstation am Mond

Der Auftrag ist Teil des sogenannten Artemis-Programms. Bei der frühestens für 2025 geplanten Mission sollen vier Astronauten mit dem Raumfahrzeug «Orion» in die Mondumlaufbahn gebracht werden, wo zwei von ihnen für den Endanflug zum Mond auf ein Landegefährt umsteigen sollen. Am Mond soll zudem eine Art Raumstation geschaffen werden und als Basis für einen bemannten Flug zum Mars dienen - das allerdings erst in fernerer Zukunft.

In der vergangenen Woche hatte die Nasa das Raketensystem für Artemis - bestehend aus der Rakete «Space Launch System» und der «Orion»-Kapsel - erstmals zu Testzwecken auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral ausgefahren. Bevor das System frühestens im Mai erstmals unbemannt getestet werden soll, stehen allerdings noch zahlreiche Tests an.

(reuters/mbü)