Der Ölkonzern BP versucht informierten Kreisen zufolge in Asien und im Nahen Osten, seine Beteiligungen in Russland loszuwerden.
Wie zu hören ist, haben die Briten in Bezug auf ihren 20-Prozent-Anteil an Rosneft Kontakt zu China National Petroleum und der Sinopec Group aufgenommen. Auch mit Interessenten aus dem Nahen Osten habe sich das Management in Verbindung gesetzt.
BP lote zudem das Interesse indischer Firmen wie Oil & Natural Gas Corp. und Indian Oil an Anteilen an einigen russischen Öl- und Gasprojekten aus, hiess es. Bislang fanden die Bemühungen jedoch wenig Anklang, wie darüber informierte Kreise «Bloomberg» berichteten.
Riskantes Angebot
Potenziellen Käufer droht eine politischen Zwickmühle: Weiter in Russland Geschäfte zu machen, könnte westliche Regierungen verärgern. Gleichzeitig könnte es Moskau verärgern, ausländische Unternehmen beim Rückzug aus dem Land zu helfen.
Ein Sprecher von BP sagte, das Unternehmen strebe weiterhin einen Ausstieg aus seinen Beteiligungen an Rosneft und den damit verbundenen Geschäften in Russland an. Einen darüber hinaus gehenden Kommentar lehnte er ab.
Kosten von bis zu 25 Milliarden Dollar
Vertreter von CNPC, Sinopec und ihrer börsennotierten Einheiten reagierten nicht umgehend auf Anfragen mit Bitte um Stellungnahme. Auch die Sprecher von ONGC und Indian Oil reagierten nicht auf Anfragen.
BP ist seit drei Jahrzehnten in Russland tätig. Der Konzern hat gewarnt, dass der Rückzug aus dem Land mit einer Einbusse von bis zu 25 Milliarden Dollar einhergehen könnte. Die Beratungen im Unternehmen sind noch im Gange und es gibt keine Gewissheit darüber, welche Form der Ausstieg annehmen könnte.
(bloomberg/gku)