Der Zugbauer Stadler Rail hat bei der ukrainischen Wettbewerbsbehörde Beschwerde gegen die Vergabe von zwei öffentlichen Aufträgen eingereicht. Dabei geht es laut Medienberichten um die Lieferung von Trams für den Nahverkehr in den Städten Dnipro und Kriwoi Rog (ukrainisch Krywyj Rih) im Zentrum des Landes.
Der Prozess zur Vergabe der beiden öffentlichen Aufträge im Gesamtvolumen von 1,2 Milliarden Hrywnja (umgerechnet rund 39 Mio. Fr.) sei noch nicht abgeschlossen, meldete der Fernsehsender D1 auf seiner Website und belegte dies mit Dokumenten. Im Rennen seien noch Tatra-Yug, die die heutige Flotte geliefert habe, und die russische UKVZ, hiess es.
Auch Stadler Rail hatte an der Ausschreibung teilgenommen, ist aber aus dem Rennen ausgeschieden. Begründet wurde dies laut Medienberichten mit mangelnden Informationen zu den Trammodellen von Stadler.
Dagegen wehrt sich das Ostschweizer Industrieunternehmen. Das Management bestätigte am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP, dass man bei der ukrainischen Wettbewerbsbehörde gegen den Vergabeentscheid Rekurs eingelegt hat. Da es sich um ein laufendes Verfahren handle, werde sich die Firma nicht weiter dazu äussern, hiess es.
Wie in ukrainischen Medien weiter zu lesen war, kritisiert Stadler, dass die Regionalbehörde der Oblast Dnipropetrowsk im Ausschreibungsverfahren Regeln verletzt habe. Stadler fordere daher die Wiederaufnahme ihres Angebots. Die Wettbewerbsbehörde werde die Beschwerde der Thurgauer noch bis Ende Januar behandeln, hiess es.
(awp/gku)