Dank eines boomenden Handelsgeschäfts hat die UBS den besten Jahresstart seit 2007 geschafft. Unter dem Strich verdiente die grösste Schweizer Bank von Januar bis März 2,1 Milliarden Dollar, 17 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Damals hatte zwar das Investmentbanking floriert, gleichzeitig hatte aber der Kollaps des Kunden Archegos den Weltmarktführer in der Vermögensverwaltung für Millionäre und Milliardäre viel Geld gekostet. Analysten hatten einer von der Bank selbst erhobenen Umfrage zufolge für das erste Quartal mit einem Überschuss von 1,8 Milliarden Dollar gerechnet.

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Die Eigenkapitalrendite erreichte 19 Prozent und übertraf damit das im Februar auf 15 bis 18 Prozent angehobene Zielband. Die Marktturbulenzen wegen des Ukraine-Kriegs sorgten für rekordhohe Erträge in der Handelssparte.

Die Kunden hätten in dem schwierigen Umfeld dem Rat der UBS vertraut, sagte Konzernchef Ralph Hamers. «Und da die volatilen Märkte für einen Anstieg der Handelsvolumen sorgten, bewältigten wir hohe Transaktionsvolumen, steuerten die Risiken und schufen Zugang zu Liquidität.»

US-Grossbanken litten unter Abkühlung

Die UBS gehört mit der britischen HSBC zu den ersten europäischen Grossbanken, die den Quartalsabschluss vorlegt. Die US-Grossbanken litten im Startquartal unter der Abkühlung im zuletzt heiss gelaufenen Geschäft mit Firmenübernahmen und Börsengängen und verdienten teilweise deutlich weniger. Auslöser war unter anderem der russische Einmarsch in die Ukraine. Die Deutsche Bank und die Credit Suisse legen ihre Quartalsabschlüsse am Mittwoch vor.

Auch im Kerngeschäft mit Reichen und Superreichen verdiente die UBS etwas mehr als vor einem Jahr. Die Bank profitierte von den steigenden Zinsen und neuem Geld. So trugen die Kunden weitere 19 Milliarden Dollar an gebührengenerierenden Vermögen zu dem Institut. Auch im Schweizer Heimmarkt zog der Vorsteuergewinn an. Einzig im Asset Management verbuchte die UBS ein tieferes Ergebnis.

Das Risiko gegenüber Kunden mit Russland-Bezug fuhr die Bank im Verlauf des Quartals auf 0,4 Milliarden Dollar zurück. Ende 2021 hatte sich das direkte Länderrisiko Russland noch auf 0,6 Milliarden Dollar belaufen.

(reuters/gku)