Warren Buffett brüskierte die Investmentbanker von Goldman Sachs mit einem skurrilem Übernahmepreis: Die 848,02 Dollar für jede Aktie, die die Aktionäre der Alleghany von der Berkshire Hathaway erhalten, sind das Ergebnis der Tatsache, dass Buffett sich gegen die Bankgebühren wehrt, die von der Zielgesellschaft beiseite gelegt werden – in diesem Fall für Goldman Sachs.

Berkshire hatte angeboten, 850 Dollar pro Aktie zu zahlen, wobei Buffett Alleghany darauf hinwies, dass er die Rechnung für die Bankgebühren nicht bezahlen wolle, sagte eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist zur Wirtschaftsagentur «Bloomberg». Die Gebühren für einen Finanzberater würden also aus den Erträgen für die Alleghany-Aktionäre bezahlt werden. Das Ergebnis ist in einer behördlichen Einreichung dargelegt: ein angekündigter Kaufpreis, von dem etwa 27 Millionen Dollar für Goldman abgezogen werden, was die Aufmerksamkeit auf Buffetts Haltung lenkt.

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Banken als «Geldverschwender»

Der 91-Jährige hat sich in der Vergangenheit verächtlich über Investmentbanker geäussert und sie in seinem 2015 veröffentlichten Jahresbrief als teure «Geldverschwender» bezeichnet, die «danach schreien, gefüttert zu werden». Als er Aktionär und Direktor von Gillette war, drängte er 1996 erfolglos auf eine Kürzung dieser Gebühren für die Banker von Duracell als Teil der Übernahme des Batterieunternehmens durch Gillette.

Repräsentanten von Goldman und Alleghany lehnten eine Stellungnahme ab. Buffetts Assistent reagierte nicht auf die Bitte nach einer Stellungnahme.

Munger, Tolles & Olson berät Buffett

Die Transaktion ist laut von «Bloomberg» zusammengestellten Daten die grösste von Berkshire seit 2016. Die Preise für Transaktionen spiegeln in der Regel das Hin und Her zwischen Käufern und Verkäufern wider, werden aber vor Abschluss der Transaktion geglättet. Die meisten Ankündigungen werden so bepreist, dass klobige Zahlen vermieden werden, nachdem sich beide Seiten auf einen Plan geeinigt haben, wie die Berater bezahlt werden.

Das Orakel von Omaha, das für seine geistreichen Aphorismen bekannt ist, nimmt bei seinen Geschäften nur selten eine Investmentbank in Anspruch und verlässt sich stattdessen auf die frühere Anwaltskanzlei des stellvertretenden Berkshire-Vorsitzenden Charlie Munger, Munger, Tolles & Olson, die ihn bei Übernahmen berät.

Goldman-Anteile verkauft

Es gibt aber auch Ausnahmen. Byron Trott, ein ehemaliger Banker von Goldman Sachs, der Buffett dabei half, ein Geschäft zum Kauf des Lebensmittelvertriebs McLane von Walmart abzuschliessen, war einer der wenigen Banker, die von Buffett widerwillig respektiert wurden.

«Er versteht Berkshire weit besser als jeder andere Investmentbanker, mit dem wir gesprochen haben, und - es tut mir weh, das zu sagen - er verdient sein Honorar», so Buffett in seinem 2004 veröffentlichten Brief.

Buffett war zuvor ein langjähriger Investor in Goldman und erwarb auf dem Höhepunkt der Finanzkrise einen Anteil an Vorzugsaktien und Optionsscheinen der Bank. Im Jahr 2020 stieg Berkshire aus der letzten seiner verbleibenden Investitionen in die Bank aus.

(bloomberg/gku)