Die zweitwichtigste Cyber-Devise Ethereum, die am Sonntag 17 Prozent eingebüsst hatte, kletterte am Montag um 27 Prozent. Ein unmittelbarer Auslöser für den Preisrutsch am Sonntag war nicht erkennbar gewesen. Am Freitag aber hatte China mit der Androhung einer schärferen Regulierung Kryptowährungen einen weiteren Schlag versetzt.
Es war das erste Mal, dass der Staatsrat explizit den Krypto-Sektor ins Visier nahm. China hatte zudem Finanzinstituten untersagt, Dienstleistungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen anzubieten. Viele der neuen Regeln erweiterten frühere Beschränkungen und schlossen Schlupflöcher. Am Montag dann kündigten mehrere Firmen der Branche an, ihr Geschäft in der Volksrepublik einzustellen.
Ging einfach so bergauf
Am Montag ging es dann zunächst wieder bergauf, ohne dass es marktbewegende Nachrichten gab. Bis zu Abend legte Bitcoin um rund sieben Prozent auf 37'600 Dollar zu. Am Dienstag kratze der Kurs wieder an der 40'000-er-Marke.
Dann stieg der Preis bis auf knapp 39'500 Dollar an, nachdem es so schien, als ob Tesla-Chef Elon Musk seine Haltung gegenüber den Umweltauswirkungen bei der Herstellung der Kryptowährung abzumildern schien. «Ich habe mit nordamerikanischen Bitcoin-Schürfern gesprochen», twitterte Musk. «Sie haben sich verpflichtet, die aktuelle und geplante Nutzung erneuerbarer Energien zu veröffentlichen (...). Potenziell vielversprechend.»
Trotz des Kursfalls von Bitcoin, Ethereum und Co. halten Elon Musk und Star-Fondsmanagerin Cathie Wood an Kryptowährungen fest.
In der Vergangenheit hatten Äusserungen von Musk schon wiederholt für Preisturbulenzen gesorgt. Tesla hat nach eigenen Angaben Milliarden Dollar in Bitcoin investiert und damit die Bitcoin-Rally in den vergangenen Monaten mitbefeuert.
Ausserdem nahm der Elektroauto-Bauer die Digitalwährung zeitweise als Zahlungsmittel an. Mitte Mai hatte Musk dann aber erklärt, dass Tesla aufgrund des hohen Energieverbrauchs während der Bitcoin-Herstellung kein Bitcoin mehr akzeptieren werde.
(reuters/tdr)