Die zunehmende Skepsis ist etwa in der Rhetorik der Währungshüter ersichtlich. Die Anleihemärkte sind sodann mehrmals unter den Druck gekommen. Inflationsängste haben die Zinsen zeitweise spürbar steigen lassen. Normalerweise signalisieren solche Marktreaktionen, dass der Höhepunkt des Konjunkturzyklus unmittelbar bevorsteht.

Einige Investoren versuchen oft, die letzte Phase des Kursanstiegs vor der Trendwende noch auszunutzen. Andere wiederum nehmen die Gewinne bei zyklischen Aktien mit und wenden sich defensiven Titeln zu. Die Aktienmärkte verhalten sich insgesamt trendlos. Im Sommer 2021 deuten die wichtigsten Konjunktur- und Marktindikatoren aber auf eine baldige Trendwende hin, wie sie zuletzt zu Beginn des Jahres 2018 zu beobachten war.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

In dieser unklaren Situation hilft die klassische Konjunkturanalyse mehr denn je, um die nächste Marktentwicklung zu antizipieren. In einer Börsenwelt, die übermässig empfindlich auf das Zinsniveau reagiert, könnte die geringste Bestätigung einer bevorstehenden Straffung der Geldpolitik den Zyklus in Richtung Konjunkturabschwung beeinflussen.

Die US-Notenbank Fed hat inzwischen angedeutet, dass sie nun den Punkt erreicht hat, an dem sie «bald» über einen Abbau der Anleihekäufe sprechen werde. Diese leicht geänderte Rhetorik fällt mit einer Zeit zusammen, in der sich das Wachstum der Unternehmensgewinne verlangsamen könnte. Und damit würde logischerweise ein anhaltender Inflationsdruck einhergehen. Nach den Rohstoffen würden nun die Löhne steigen. 

«Stagflation» könnte bald an den Märkten vorherrschen

Doch der Stillstand des Wirtschaftswachstums bei gleichzeitiger Geldentwertung ist an den Obligationen- und Aktienmärkten generell nicht sehr beliebt. Zweifellos wird die Fed versuchen, den Übergang mit unendlich viel Feingefühl zu managen, damit eine weiche Landung möglich ist. Aber das Vorhaben wird schwierig sein. Daher ist es an der Zeit, bezüglich der Performance etwas weniger begehrlich zu sein und das Aktienportfolio in Titel umzuschichten, die gegenüber Konjunkturzyklus und den Zinsen robuster sind.