Welch ein Schock für Lithium-Anleger. Am Freitag nämlich sagte Elon Musk, dass er wegen der immens gestiegenen Preise bei Lithiumhydroxid – das ist die Basis für Batterien für E-Autos – möglicherweise selbst in das Lithiumgeschäft einsteigen will. Und dass er dann auch Fabriken für Lithiumhydroxid, sogenannte Konverter, bauen könnte.
Standard Lithium, die im Bau einer Fabrik von Lithiumhydroxid schon weit fortgeschritten ist, rutschte infolgedessen Ende der Woche um mehr als 10 Prozent nach unten. Auch Musterdepot-Wert Rock Tech kam in diesen von Elon Musk ausgelösten Abwärtsstrudel und büsste rund 10 Prozent ein.
Auch Elon Musk braucht Zeit
Die Sorgen der Anleger sind klar: Wenn Gigant Tesla sein eigenes Lithiumhydroxid produziert, benötigt man weniger oder gar keine anderen Anbieter mehr. Aber das ist viel zu kurz gedacht. Eine Lithiumfabrik stampft man nicht so einfach und schnell aus dem Boden. Auch Elon Musk nicht. Man benötigt auch Zugang zu entsprechenden Mengen des Rohstoffs. Rock Tech ist bei seiner Fabrik schon weit fortgeschritten und hat Experten zufolge mehrere Jahre Vorsprung.
Dieser Text beschreibt die jüngsten Entwicklungen im HZ-Satelliten-Portfolio der HZ-Musterportfolios.
Zudem: Selbst wenn Tesla sein eigenes Lithiumhydroxid produzieren würde, die anderen Autohersteller wie VW, Daimler oder Stellantis (ehemals PSA und Fiat Chrysler) würden eher einen Teufel tun, als bei Musk einkaufen. Sie wären sonst am Tropf des grossen E-Konkurrenten, und der könnte Preise und Liefermengen wie ein Monopolist festlegen und die unliebsame Konkurrenz ausschalten.
Rock Tech weiterhin mit günstigen Perspektiven
Anfang der Woche war der Schock teilweise verdaut und Rock Tech konnte einen Teil der Freitagsverluste wieder wettmachen. Anleger warten nun gespannt auf die Bekanntgabe erster Abnehmer für die geplante Fabrik von Lithiumhydroxid des Unternehmens. Ab 2024 will Rock Tech dort 24’000 Tonnen jährlich produzieren, und das wäre der erste Konverter in Europa.
Beim aktuellen Preis von Lithiumhydroxid von etwa 70’000 Dollar je Tonne und geschätzten Produktionskosten von Rock Tech je Tonne von etwa 8000 Dollar könnten die Kanadier bei unverändertem Preisniveau schon in zwei Jahren vor Steuern mehr als 1,0 Milliarden Dollar verdienen. Zum Vergleich: Rock Tech kostet aktuell etwa 300 Millionen Dollar an der Börse. Kommen die ersten Liefervereinbarungen, wie spekulativ orientierte Börsianer noch im ersten Halbjahr erwarten, dann dürfte diese lukrative Story in trockenen Tüchern sein.
Aktienrückkauf von West Fraser Timber
Kein enormes Potenzial, dafür aber schnelle Kursgewinne brachte die Depotaufnahme von West Fraser Timber letzte Woche. Die Aktie ist in wenigen Tagen um 15 Prozent gestiegen. Grund für das schnelle Plus ist ein Aktienrückkaufangebot an die Anleger. Das West-Fraser-Management will bis zu 15 Prozent der Anteile für bis zu 1,25 Milliarden Dollar von den Aktionären für 80 bis 95 Dollar ja Aktie kaufen und dann einziehen. West Fraser kann das mit eigenen Mitteln zahlen. Immerhin hatte das Unternehmen Ende 2021 rund 1,6 Milliarden Dollar Cash und liquide Mittel.
Werden tatsächlich 15 Prozent der Aktien gekauft und dann eingezogen, steigt der künftige Gewinnanteil der verbleibenden 85 Prozent der Anteile um rund einen Siebtel. Bei gleicher Bewertung sollte der Kurs entsprechend um 15 Prozent zulegen. Wir bleiben dabei.
CR Capital kaufen und liegen lassen
Nach oben geschossen ist auch Musterdepotwert CR Capital. Der Immobilienentwickler will die Dividende für 2021 von 1,50 auf 2,50 Euro anheben. Alleine die Auszahlung in Cash entspricht einer Rendite von 6,8 Prozent. Und es liegt sogar das Doppelte drin. Denn wer wie im letzten Jahr die Aktiendividende wählt, kann mit der Dividende von jeweils sieben Aktien im Depot eine neue zu 17,50 Euro kaufen.
Damit steigt die Zahl der Aktien im Depot um einen Siebtel entsprechend einer Rendite von rund 14 Prozent. Mit einer hohen nachhaltigen Rendite im zweistelligen Bereich ist CR Capital ganz klar eine Aktie zum Kaufen und Liegenlassen.