Aktien haben einen inneren, einen fairen Wert, und der Kurs schwankt um diesen Wert. Aktien sind damit manchmal zu teuer, manchmal zu billig. Das ist die Erkenntnis von Benjamin Graham und David Dodd, den Urvätern des Value-Investing.  

Investoren vom Schlage eines Graham oder Dodd steigen deshalb nur ein, wenn eine Aktie unter dem fairen Wert notiert. Je nach Ansatz sollte der Abschlag irgendwo um 20 oder 30 Prozent liegen. Der Kauf eines Titels mit Discount zum inneren Wert – diesen errechnet jeder Value-Investor für sich selbst – bietet einerseits einen Sicherheitspuffer, falls man sich bei der Bewertung verrechnet hat. Zum anderen entsteht dadurch Kurspotenzial.  

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Denn aus der Erkenntnis, dass die Kurse von Aktien um ihren fairen Wert schwanken, ergibt sich zwangsläufig früher oder später die Chance auf höhere Notierungen zumindest im Bereich des fairen Werts. Beim Kauf einer Aktie mit einem Discount auf den inneren Wert von zum Beispiel 30 Prozent, also einem Kauf mit 70 Prozent vom inneren Wert der Aktie, steckt darin also bereits ein Kurspotenzial von rund 50 Prozent.  

HZ-Satelliten-Portfolio 

Dieser Text beschreibt die jüngsten Entwicklungen im HZ-Satelliten-Portfolio der HZ-Musterportfolios.

Bis vor wenigen Monaten war die Aktie von Paypal mit höchster Wahrscheinlichkeit keine Aktie für Value-Investoren. Denn im Hoch 2021 brachte es der Betreiber eines Online-Bezahlsystems, über das die Kunden insbesondere im E-Commerce sicher bezahlen konnten, auf KGV im Bereich von 100.  

Und solche Bewertungsniveaus sind aus Value-Aspekten den meisten Value-Investoren zu viel. Das hat sich nun aber geändert. Paypal hat in diesem Jahr schon 60 Prozent an Wert verloren und sich zum Allzeithoch im vergangenen Juli sogar schon geviertelt. Zu den Hochs vor einem Jahr und auch noch zum Jahreswechsel hatten Anleger einfach einen zu hohen Aufschlag auf den fairen Wert bezahlt. Bis vor wenigen Monaten war bei Paypal damit eine Zeit der Überbewertung.  

Da der Zahlungsdienstleister aber seit vielen Jahren profitabel ist und stark wächst – seit 2019 sind Umsatz und Gewinn um jeweils rund 50 Prozent gestiegen –, sehen nach dem Kursverfall der Aktie Value-Investoren nun aber bei Paypal schon Discounts auf den fairen Wert.  

Tatsächlich ist schon in diesem Jahr beim Fintech-Unternehmen aus San José in Kalifornien ein KGV von weniger als 20 zu erwarten. Für die nächsten Jahre zeigen sich Analysten sogar noch deutlich zuversichtlicher.  

Laut Konsens der Experten soll sich der Umsatz von 25,6 Milliarden im vergangenen und von 28,3 Milliarden Dollar in diesem Jahr bis 2025, also in den nächsten drei Jahren, auf 43,1 Milliarden Dollar annähernd verdoppeln. Der Gewinn je Aktie soll dabei von geschätzt 3,92 Dollar in diesem Jahr auf 7,03 Dollar klettern.  

Geht die Schätzung auf, wäre Paypal für einen hochprofitablen Tech-Wert mit starkem Wachstum und einem 11er-KGV spottbillig. Jetzt ist bei Paypal eine Zeit der Unterbewertung und des Einstiegs. Wir nehmen die Aktie in das Satelliten-Musterdepot auf. Die Aktie wird auch im neuen HZ-Depot zu finden sein. 

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