Das erinnert stark an den letzten September. Vor knapp drei Monaten gingen plötzlich von einem Tag auf den anderen alle – oder fast alle – Assets in den Keller. Aktien, Gold, Rohstoffe, Bitcoin usw. Gewinnmitnahmen auf solch breiter Front sind selten. Denn irgendetwas steigt immer an.

Nachdem es bereits im September an den Märkten «gekracht» hatte, kam der Kollaps vom Freitag wegen der neuen Coronavirus-Variante nicht ganz unerwartet. Tatsächlich rauschten wieder fast alle Kurse in den Keller. Wie zwei Monate zuvor standen alle Assets auf der Seite der Verlierer: Aktien, Rohstoffe, Gold.

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Dabei war es beim Edelmetall nach den ersten News zum neuen Virustypus anfänglich sogar zu schönen Kursgewinnen gekommen. Auch bei Bitcoins kam es wie im September erneut zu einem schnellen Einbruch, diesmal um rund 10 Prozent.

Bitcoins erholen sich rasch

Während die anderen Assetklassen den neuen Corona-Schock vom Freitag trotz der Gegenbewegung Anfang der Woche bei weitem noch nicht verdaut haben, stehen Bitcoins heute bereits wieder da, von wo aus die Talfahrt Ende der Woche losgegangen ist.

Welche Gründe diese starke Gegenbewegung auch haben mag: Aus charttechnischer Sicht bietet die Kryptowährung schöne Perspektiven. Und zwar schon kurzfristig. Nach dem Kursrutsch am Freitag waren Bitcoins auf die untere Begrenzungslinie des kurzfristigen Abwärtstrends vom November zurückgefallen. Von dort kam es nun am Sonntag zur starken Gegenbewegung und einem Kursaufschwung um rund 5 Prozent bis an die obere Begrenzungslinie des Abwärtstrends.

Wieder Allzeithoch in Sicht

Klappt jetzt der Ausbruch über diese Marke, könnte die psychologische Hürde beim starken Widerstand von 60’000 Dollar ganz schnell erreicht sein und vielleicht sofort geknackt werden. Dann wären bei Bitcoins noch in diesem Jahr 65’000 Dollar oder gar ein neues Allzeithoch bei über 67’535 Dollar drin.

Dieser Text beschreibt die jüngsten Entwicklungen im «Handelszeitung»-Trader-Portfolio der «Handelszeitung»-Musterportfolios.

Erfreulich ist auch die Kursdynamik der Tech-Werte. Während Blue Chips im weltweiten Leitindizes Dow Jones noch mit dem neuen Virustyp zu kämpfen haben und auch am Montag nach Börsenschluss noch unter den Hochs vom Donnerstag notierten, hatte sich der Nasdaq 100 vom Einbruch am Freitag bereits wieder erholt. Die Hochs vom Tag davor waren sogar schon wieder übertroffen. Für alle Anleger und Anlegerinnen, denen eine etwas höhere Volatilität keine schlaflosen Nächte bereitet, führt an Tech-Werten einfach kein Weg vorbei!

Ganz Kleine unter Druck

Anders dagegen die Small Caps. Die Aktien aus der dritten Reihe und noch kleinere Nebenwerte kamen in den letzten Tagen extrem unter Druck. Das hat immer die gleiche Ursache: In Zeiten der Unsicherheit schmeissen Anlegerinnen und Anleger zuerst die kleineren Werte aus dem Depot. Denn dort sind die Risiken im Falle eines Konjunkturabschwungs grösser als bei den Standardwerten. Zudem ist die Liquidität an den Börsen geringer – und in Zeiten erhöhten Risikos wollen Börsianerinnen und Börsianer lieber liquide sein.

Aber der Kurseinbruch im SDAX am Freitag und die Kursschwäche in den letzten zwei Wochen mit einem Preisverfall der 70 Indexmitglieder um 5 bis 10 Prozent könnte sich schon kurzfristig als gute Gelegenheit zum Einstieg zeigen.

SDAX vor einem Allzeithöchststand

Denn der Index notiert nach dem Rücksetzer wieder an der unteren Begrenzungslinie des Aufwärtstrends vom März. Aus solchen Konstellationen konnte der SDAX in den letzten acht Monaten bereits mindestens dreimal von der Trendlinie nach oben abprallen und dabei jeweils schnelle Kursgewinne zwischen 5 und 10 Prozent bringen. Ein neues Allzeithoch noch in diesem Jahr könnte also im Index der grossen Small Caps drin sein.

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