Der Markt weiss zurzeit nicht wohin. Zwar gab es an den Aktienmärkten zum Jahreswechsel und Jahresstart nochmals Kursrekorde oder Notierungen im Bereich der Allzeithochs, aber seit einer Woche sind die Börsen im Rückwärtsgang. Der weltweite Leitindex für Tech-Aktien, der Nasdaq 100, ist deutlich gefallen. Der Chart zeigt, dass US-Techies seit zwei Monaten per Saldo auf der Stelle treten. Der Index springt dabei wie ein Pingpong-Ball in einer Trading-Range zwischen 15’500 und 16’500 Punkten hin und her.
Auch der breite Markt ist trendlos geworden
Der breite US-Aktienmarkt mit dem S&P 500 zeigt ein ähnliches Kursmuster. Dem Einbruch Ende November folgte Anfang Dezember die schnelle Erholung. Mitte des Monats kamen die Kurse dann aber auch schnell wieder auf das Ausgangsniveau zurück, um von dort zum nächsten Spurt zu starten.
Aber auch diese Zwischenerholung ist durch die Korrektur der letzten Tage fast aufgebraucht. Der Markt ist nervös, dieses Hin und Her zermürbt. Nicht wenige Börsianer halten sogar eine signifikante Korrektur für möglich. Das bedeutet: Kommt es zu weiteren Kursverlusten, wird sich das in der Volatilität bemerkbar machen.
In ruhigen Phasen sinkt die Volatilität
Die Volatilität wird in Prozent berechnet, und sie ist ein Mass für die Schwankungsbreite der Kurse von Aktien oder Indizes. Eine hohe Volatilität besagt, dass es grosse Kursausschläge gibt. Ist die Volatilität niedrig, deutet das auf geringe Schwankungen hin. Der Trendmarkt wie viele Monate im Frühjahr und Sommer mit fast nur noch steigenden Kursen brachte tiefe Volatilitäten.
Der VIX, der die Volatilität des S&P 500 abbildet, fiel deshalb insbesondere im dritten Quartal mehrmals auf ein Zweijahrestief um 15 Prozent. Die Korrektur am Aktienmarkt Ende November brachte dann die Verdoppelung des VIX auf 31 Prozent. In den letzten Wochen ging es mit der Volatilität im S&P 500 dann aber wieder steil auf bis zu rund 18 Prozent nach unten. Mit der erhöhten Marktunsicherheit der letzten Tage hat der VIX nun erneut gedreht und notiert bereits bei rund 20 Prozent.
Grosse Kursausschläge, grosse Gewinne
Anleger, die auf weiter fallende Kurse im S&P 500 und damit einen Anstieg der Volatilität im S&P 500 setzen, legen sich einen Call auf den VIX ins Depot. Das Zertifikat bildet den Volatilitätsindex eins zu eins ab. Bei einem 4er-Hebel ist das Produkt spekulativ und liefert enorme Kursausschläge.
Anfang der Woche beispielsweise stieg der VIX Intraday um bis zu 15 Prozent auf mehr als 21 Prozent. Der Call legte sogar bis zu 45 Prozent von rund 4,0 auf 6,0 Euro zu, notiert jetzt mit 3,90 Euro aber immer noch meilenweit unter dem Dezember-Hoch von 14 Euro. Wir nehmen das Zertifikat in das Trader-Portfolio auf und setzen darauf, dass der VIX kurzfristig noch im Januar zumindest wieder auf 25 Prozent steigen wird.
Tech-Aktien mit weiterhin guten Perspektiven
Bei einem Knock-out von 16,82 Prozent im VIX, der Basislevel beträgt 15,95 Prozent, legen wir einen Stopp-loss bei 18,0 Prozent. Sollte der VIX unter diese Marke fallen, steigen wir aus.
Zur Finanzierung des Kaufs reduzieren wir die Position auf den Nasdaq 100 etwas, bleiben aber an Bord. Tech-Aktien werden nach der jüngsten Kursschwäche auch wieder in Schwung kommen. Die gigantischen Corona-Hilfspakete und die Erkenntnis der Politiker in vielen Ländern, dass es reihenweise Defizite im Tech-Bereich gibt (Stichwort Digitalisierung), mit der Bereitschaft, dort viel Geld zu investieren, wird den Sektor mittel- bis langfristig noch in völlig andere Dimensionen heben.