Das war wie eine Fahrt in der Achterbahn! Zwischen Ende August und Mitte September ging es an den internationalen Börsen turbulent zu – und die Volatilität als Mass der Schwankungsfreudigkeit von Aktien oder anderen Basiswerten schoss rasant in die Höhe.

Aktien auf Berg-und-Tal-Fahrt

So stieg die Volatilität im SMI gemessen mit dem VSMI im genannten Zeitraum um etwa 50 Prozent auf rund 22 Prozent. Im breiten US-Aktienmarkt mit dem S&P 500 waren die Ausschläge mit einer Volatilität im VIX-Index Mitte September mit 26 Prozent sogar noch grösser. Der Volatilitätsindex war dabei in nur zwei Wochen um rund 60 Prozent nach oben geschnellt. Noch heftiger ging es im DAX zu. Die Volatilität Mitte September lag im deutschen Leitindex 70 Prozent über dem Wert von Ende August und erreichte 28 Prozent.

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Aber nicht nur Aktien waren volatil im September, auch andere Basiswerte gingen auf Berg-und-Tal-Fahrt. Bitcoins beispielsweise fielen damals in wenigen Wochen um 25 Prozent. Die Volatilität der Kryptowährung ist allerdings mit etwa 60 Prozent doppelt und dreimal so hoch wie bei Blue Chip-Aktien in den vorher genannten Indizes.

Vorübergehender Einbruch beim Trader-Musterdepot

Die hohe Volatilität, verbunden mit fallenden Kursen der Basiswerte, brachte im Trader-Musterdepot überproportionale Verluste. Denn eine Reihe von Calls im Portfolio hatten einen relativ hohen Hebel. Das bedeutet: Bewegt sich der Basiswert zum Beispiel um 10 Prozent nach oben, sind die Kursausschläge beim entsprechenden Call bei einem Zehner-Hebel auch annähernd zehnmal so gross. Die Performance im Depot war dadurch vor vier bis sechs Wochen auch kräftig abgerutscht, hat sich inzwischen allerdings wieder ziemlich erholt.

Dieser Text beschreibt die jüngsten Entwicklungen im HZ-Trader-Portfolio der HZ-Musterportfolios.

Dennoch wollen wir jetzt etwas Risiko aus dem Portfolio nehmen und justieren das Trader-Depot neu. Wir greifen dabei zu Derivaten mit geringerem Hebel oder auch zu Partizipations- und Indexzertifikaten. Diese folgen einem Basiswert ohne Hebel und damit bei gleichem Risiko nach oben oder unten.

CO2-Preis als Fundament

Basisinvestment im Depot ist auf jeden Fall ein Zertifikat auf den CO2-Preis, eine Anlage, bei der man nicht wirklich viel falsch machen kann. Denn Klimaschutz ist und bleibt das Topthema und in diesem Umfeld werden CO2-Emissionen teurer werden.

Emissionsrechte steigen im Preis  – und damit auch das Zertifikat. An der Börse ist zwar alles möglich, auch das Gegenteil (von dem, was man oder was alle erwarten, aber fallende CO2-Preise sind doch höchst unwahrscheinlich.

Bitcoins bleiben spannend

Mittelfristig ist mit steigenden Preisen bei der Kryptowährung zu rechnen. Denn das nächste Halving, die Halbierung der Prämie für das Schürfen von neuen Blocks als Basis für weitere Einheiten der Digitalwährung, kommt in zwei oder drei Jahren, und dann dürfte der Preis je Bitcoin analog zu den bisherigen Halvings kräftig steigen.

Kurzfristig ist das Kryptogeld aus charttechnischer Sicht interessant. Denn jetzt sind die psychologisch wichtige Marke und der Widerstand bei 60‘000 Dollar je Bitcoin erreicht. Fällt die Hürde, könnte das ganz schnell ein neues Allzeithoch von mehr als 63’434 Dollar bringen.

Techno-Werte werden sich erholen

Nachdem Technologiewerte in der Korrektur im September weltweit zwischen 5 und 10 Prozent an Wert verloren haben, nehmen wir auch ein Call-Hebelprodukt auf die US-Technologiebörse Nasdaq in das Depot auf.

An der Nasdaq sind gewichtige und zukunftsträchtige Firmen wie Amazon, Apple oder Alphabet enthalten, und dort sind weitere Kurssteigerungen zu erwarten. Zudem ist der Nasdaq 100 mit den hundert grössten Technologiewerten jetzt auf die untere Begrenzung des Aufwärtstrends zurückgefallen. Kurzfristig orientierte Anleger und Anlegerinnen setzen darauf, dass es von dort schnell zum Rebound kommt.

Ähnlich interessant ist auch der deutsche TecDAX. Auch dieser Technologie-Index ist in den letzten Wochen auf die untere Begrenzungslinie des Aufwärtstrends zurückgefallen. Hier könnte es ebenfalls zur schnellen Kurserholung kommen.

SMI mit Kursfantasie

Nach dem Rücksetzer im SMI im September sind auch Schweizer Standardwerte auf die untere Begrenzungslinie des Aufwärtstrends aus dem Jahr 2020 gefallen. Das schafft schon kurzfristig Fantasie. Trading-orientierte Anlegerinnen und Anleger setzen auf ein schnelles Abprallen von dieser Zone.

Öl könnte die 100-Dollar-Marke knacken

Auch wenn der Ölpreis schon seit Monaten hoch liegt – risikofreudige Anlegerinnen und Anleger spekulieren auf weitere Preissteigerungen. Immerhin hat Schwarzes Gold etwa der Sorte Brent aus der Nordsee jetzt den Widerstand aus 2018 um 85 Dollar je Barrel so gut wie erreicht. Fällt die Marke, wäre der Weg frei in Richtung 95 Dollar, und dann könnte auch die psychologisch wichtige 100-Dollar-Hürde schnell fallen.

Lithium gefragt wie nie

Sicher, Lithium ist in den letzten zwei Jahren bereits stark gestiegen. Der Preis hat sich vervierfacht. Allerdings ist die Nachfrage für den Rohstoff für Batterien insbesondere für E-Autos immens – und alle Autobauer wollen aktuell E-Autos bauen. Sogar E-Busse und E-LKW werden schon bald geräuschlos und emissionsfreundlich auf den Strassen rollen. Branchenkenner halten noch in diesem Jahr weitere Preissteigerungen für möglich.

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