Daimler hat mit seiner Auto-Tochter Mercedes-Benz das Rennen mit BMW um den Platz der führenden Premiummarke weltweit im vergangenen Jahr gewonnen.
«Seit 2016 ist Mercedes-Benz beim Absatz die Nummer eins unter den Premium-Automobilmarken und konnte diese Position im vergangenen Jahr erneut bestätigen», erklärte der Autobauer am Donnerstag in Stuttgart.
Am Freitag legt BMW Zahlen vor
Die Marke mit dem Stern lieferte mit 2,34 Millionen Fahrzeugen 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr aus. BMW veröffentlicht den Absatz seiner Kernmarke erst am Freitag, dürfte damit aber wie schon bis November knapp hinter Mercedes liegen.
Die Münchner reklamieren ebenfalls den Titel des weltweit führenden Premiumherstellers: Denn BMW und seine Marken Mini und Rolls-Royce brachten gemeinsam 2,52 Millionen Autos auf die Strasse (plus 1,2 Prozent).
Audi ist Nummer drei
Daimler kam wegen der Schwäche seiner Kleinstwagen Smart nur auf 2,46 Millionen Personenwagen (plus 0,7 Prozent). Die weltweite Nummer drei in der automobilen Oberklasse ist Audi.
Die Volkswagen-Premiumtochter konnte sich vom Schrumpfkurs des Jahres 2018 erholen. Der Absatz kletterte 2019 um 1,8 Prozent auf knapp 1,85 Millionen Fahrzeuge.
Erfolg in China
Das deutsche Trio hatte am Weltmarkt im vergangenen Jahr einen Anteil von knapp sieben Prozent. Die Premiumhersteller profitierten vor allem davon, dass die Nachfrage nach Luxuswagen am weltgrössten Markt China weiter zulegte, obwohl der gesamte Automarkt dort vor allem wegen des Handelsstreits mit den USA 2019 das zweite Jahr in Folge schrumpfte.
Mercedes-Benz zählte 6,2 Prozent mehr Auslieferungen, Audi schaffte ein Plus von 4,1 Prozent in China einschliesslich Hongkong.
Auf dem Heimatmarkt Deutschland erzielte die Marke mit den vier Ringen 4,3 Prozent Wachstum, die mit dem Stern legte um 4,8 Prozent zu und behauptete ihre Marktführerschaft im Luxussegment. Am US-Markt kamen beide kaum vom Fleck.
Schwierige Umstellung auf E-Autos
Daimler-Chef Ola Källenius verwies zwar auf das neunte Rekordjahr beim Mercedes-Absatz, schlug aber auch Molltöne an. Das vergangene Jahr sei vor allem wegen der Umstellung auf Elektroautos herausfordernd gewesen.
«Auch die beiden kommenden Jahre werden mehr denn je von der Transformation unserer Branche geprägt sein», ergänzte er. Mercedes wolle auch in der Ära der CO2-neutralen Mobilität den Premiummarkt anführen.
Audi hat Erfolg mit dem e-tron
Die deutschen Autobauer haben im vergangenen Jahr erste Modelle der neuen Generation von Elektroautos mit längerer Reichweite auf den Markt gebracht. Doch Daimler hält sich weiterhin bedeckt dazu, wie sich das elektrische SUV EQC verkaufte.
Audi erklärte, bei den Elektro-SUV mit dem Audi e-tron Marktführer in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern zu sein. BMW bringt erst in diesem Jahr mit dem iX3 ein neues Elektroauto auf den Markt.
(reuters/mbü)