Die Bahnunternehmen setzen dabei bewusst auf keine Neuentwicklung. Wie die SBB am Dienstag weiter mitteilten, setzen sie bei der im Mai 2020 lancierten Ausschreibung bewusst auf einen Zug, der sich bereits in einem europäischen Land bewährt habe. Mit Blick auf die 2010 bestellten und sich immer wieder verzögerten Auslieferungen der Bombardier-Doppelstockzügen erstaunt dies nicht.
Die für die zweite Runde berücksichtigten Hersteller mussten laut SBB-Angaben unter anderem ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, ihre Nachhaltigkeitsmassnahmen, ihre Kapazitäten und Ressourcen und ihr Qualitätsmanagement nachweisen.
Einsatz ab 2026
Die drei Hersteller hätten bis Mitte 2021 Zeit, eine Offerte zu erarbeiten, schreiben die SBB. Danach würden diese anhand detaillierten Zuschlagskriterien beurteilt. Der aktuelle Projektplan sieht vor, dass die Vergabe bis 2022 erfolgt. Die ersten Züge könnten dann ab Fahrplan 2026 eingesetzt werden.
Ausgeschrieben sind 194 einstöckige S-Bahn-Triebzüge. Die neuen Züge sollen primär gleichartige Züge ersetzen, die ausgemustert werden. Von den Zügen sollen 106 an die SBB, 70 an das Ostschweizer Bahnunternehmen Thurbo und 18 an RegionAlps gehen. RegionAlps ist eine SBB-Tochter und betreibt den Regionalverkehr im Wallis.
Die neuen Züge sind primär als Ersatz für 270 Kompositionen vorgesehen, die 2035 am Ende ihrer Lebensdauer ausrangiert werden. Die drei Bahnunternehmen haben zudem Optionen für insgesamt 316 Fahrzeuge ausgeschrieben, die in den nächsten Jahren flexibel eingelöst werden sollen.
Die Höhe des Bestellvolumens gaben die Unternehmen im Mai mit 1,5 Milliarden Franken an.
(awp/tdr)